H. E. Sponder

Menschliche Frühgeschichte (von Adam bis Noah)


Im jl.ev05.197 gibt der Herr einen kurzen Überblick über die "Urgeschichte der Menschen", d. h. ab Adam, denn "Menschen, wie sie nun der Boden der Erde trägt, bestehen ... wirklich erst etwas über 4000 Jahre" (zur Erdenzeit Jesu gesprochen).

"Die damals lebenden ersten Menschen" zerfielen bald in zwei Klassen: die Kinder Gottes und die Kinder der Welt. Diese "haben Städte erbaut und allerhand Götzentempel, ihr Herrgott aber war, wie nun, der Mammon. Sie lebten ganz so wie jetzt, darum war ihr Leben aber auch nur ein ganz kurzes, wie jetzt."

Anders die Kinder Gottes: "Diese bewohnten nur die Berge und lebten ganz einfach und naturgemäß." Sie hatten keine Siedlungen und keine gezimmerten Häuser, "sondern nur gewisse, mit lebenden Bäumen ganz umfangene reine Rasenplätze. Gegen die Bäume zu war ein bankartiger Erdwall gemacht und ... dick mit Moos belegt; so bildete der innere Rundwall zugleich eine bequeme Tagesruhebank und ein gutes Nachtruhelager." Ihre Kost bestand meist in Baumfrüchten, schmackhaften Wurzeln und Milch.

Durch innere Offenbarung belehrt, lernten sie sich Gerätschaften aus Eisen und anderen Metallen anfertigen und betrieben dann auch schon den Ackerbau, bereiteten Mehl und ein recht gutes Brot. "so lebten sie bei zweitausend Jahre lang in großer Einfachheit und erreichten dabei ein überaus hohes Alter."

Als sie sich aber nach und nach von der Pracht der Städte in der Tiefe (Hanoch) und von der großen Schönheit der Weltkinder berücken ließen, wurden sie bald von diesen unterjocht und förmlich zu Sklaven gemacht, und damit "wurden sie leiblich kleiner und schwächer, und ihr Leben erreichte nur selten noch hundert Jahre, während sie früher oft nahe an die tausend Jahre alt wurden".

Das der Menschheitsgeschichte dieser frühen Zeit von Adam bis Noah gewidmete und zugleich erste Hauptwerk, das Jakob Lorber empfing, ist die "Haushaltung Gottes", welches großartige Werk in seinen drei Bänden eine unvergleichliche Fülle geistiger Erkenntnisse, vor allem im Zuge der Schilderung des Lebens und der Geistigkeit der Gotteskinder und ihrer Stämme "in der Höhe" vermittelt, und eine nicht minder große Fülle historischer Geschehnisse im Zuge der Schilderung des Lebens der wachsenden Völker "der Tiefe" und ihrer kulturellen und wirtschaftlichen Entwicklung vor dem Leser ausbreitet.

Hier ein wichtiges geistiges Ereignis aus jl.hag1.169: Auf der Höhe hält "der hohe Abedam", als der Heilige Vater selbst, mit den Erzvätern und "ersten Menschen dieser Erde" das Morgenmahl und legt dabei den Grund "für die erste ordnungsmäßige Kirche dieser Erde". Unmittelbar "an diese erste Kirche Jehovas ist das Judentum fest angeschlossen und besteht in vielen Stücken noch daraus." Dann wendet sich der Text unmittelbar an die Gegenwart (zunächst also des Schreibers Jakob Lorber, welcher ihn am 9. Dezember 1841 empfangen hat) und es wird gesagt:

"In der Mitte von Asien, in einer hohen Gebirgsgegend unfern des Himalaja, lebt noch ein kleines, abgeschlossenes Völkchen ganz streng nach dieser, später von den Kindern Noahs auf steinerne Platten mittels gewisser entsprechender Sachbilder eingegrabenen Schrift, wovon die späteren ägyptischen Hieroglyphen nur eine verfälschte Abart sind. Doch soll (auch) das sogenannte Sanskrit der Gebern, Parsen und Hindus nicht als ein und dieselbe Schrift angesehen werden, sondern auch diese ist viel jünger und gleich den ägyptischen Hieroglyphen eine finstere Abart, voll von großen Irrtümern, darum auch ihr Gottesdienst danach ein greuelhaftes Heidentum ist."

In jl.hag2.142 wird des Herrn Unterweisung der "Kinder der Höhe" im Schreiben und Lesen und in der Metallbearbeitung geschildert.

In Band III der "Haushaltung Gottes" werden neben der Beobachtung der Begebnisse "in der Tiefe" auch jene "auf der Höhe" weiter verfolgt, wohin die Völker aus der Tiefe inzwischen diplomatische Kontakte geknüpft haben - was sich später so unselig auswirken sollte.

In Kapitel 115 (Absatz 1) wird dieses Stadium wie folgt präzisiert: "Also waren nun die Menschen der Erde vollkommen gebildet und bereichert in allen Kenntnissen. Die Kluft zwischen der Höhe und der Tiefe ward aufgehoben, damit da ein jeder Mensch vollkommen freiesten Willens und der ungehinderten Tätigkeit danach sein konnte."

In diesem Kapitel wird auch von Adams Abschiedsrede, Testament und Tod berichtet. Und als alle die ersten Urväter abgerufen und gestorben waren, "fing die Welt immer mehr an, überhand zu nehmen, das Geistige verlor sich, und wir erschauen bald ganz materiell gewordene Menschen, welche vom Geist nicht viel mehr wußten, als die Menschen der heutigen Zeit".

Das Kapitel 134, in welchem von kriegerischen Wirren zwischen der mächtigen Stadt Hanoch und den umgebenden Völkern berichtet wird, beginnt bezeichnenderweise wie folgt: "Es besprachen sich aber die auswärtigen mächtigen Völker, welche da schon Kinder waren, gezeugt von den Männern aus der Höhe mit den schönen Weibern der Tiefe - untereinander in ihren zwölf neuen Städten, deren Namen also lauteten: Lim, Kira, Sab, Marat, Sincur, Pur, Nias, Firab, Pejel, Kasul, Munin und Tiral - ...

Über die in Kapitel 153 mitgeteilte Auswanderung von 650 der 1000 Räte der Stadt Hanoch nach Oberägypten, siehe Stichwort Ägypten" -

Und zur hochentwickelten Technologie der Hanochiten, die sie vor allem zum Kriegführen einsetzten, über welche Kapitel 194 einen Überblick gibt, siehe Stichwort Technologie der vornoachischen Völker - in diesem Kapitel wird in Absatz 9 auch erwähnt, daß die Musik, welche schon seit den Zeiten König Lamechs gang und gäbe war, nun, auf der Höhe der Macht und des Reichtums von Hanoch, auch "überaus kultiviert" wurde. -

Zur Ausdehnung Hanochs wird in Kapitel 359 (Absatz 2) mitgeteilt: "Hanoch selbst bedeckte mit seinen weitgedehnten Umgebungen einen Bezirk und einen eng bewohnten Flächenraum von beinahe 8000 Quadratmeilen, also ein Land für sich, "groß genug, in der heutigen Zeit ein bedeutendes Königreich zu sein. Dazu herrschte es mit geringer Ausnahme über ganz Asien und trieb allenthalben sein Unwesen." -

Das überaus bewegte historische Geschehen in Zentral-Asien, das in der "Haushaltung Gottes" äußerst anschaulich und eindringlich berichtet wird, findet mit dem selbstverschuldeten Untergang Hanochs und aller seiner Völker in der Katastrophe der Sündflut (Sintflut) sein jähes Ende.

Die tiefgreifend die Erdoberfläche verändernden geophysikalischen Umgestaltungen, z.T. Umwälzungen, während und als Folge der Sündflut (Sintflut) , sind im Anhang zum Band III der "Haushaltung Gottes" (Seite 451 ff.) dargestellt. Demnach wurden die durch das Ausfließen eines großen Teiles des ehemaligen südlichen Mittelmeeres in den Atlantik neu entstandenen Küstenländer mit ihren z.T. sehr fruchtbaren Ebenen dann nach und nach von Asien aus bevölkert, darunter auch von den noch am Leben verbliebenen Völkern des hohen Mittelgebirges Asiens und des Ural, "der in jener Zeit bis an das Nordmeer hin ein fruchtbarer und breiter Landstrich war, von welchem aus dann auch der übrige nördliche Teil Europas besonders auf den Bergen hin bevölkert worden ist. Von jenen Völkern stammen auch die Taurisker her, welche sich auf den Bergen Steiermarks (der Heimat Jakob Lorbers) und vieler anderer Länder seßhaft machten...".

In diesem Zusammenhang sei auch auf die Bemerkung des Herrn im jl.ev02.212,02 hingewiesen: "Die europäischen Nordvölker waren einst in Asien, der Wiege des Menschengeschlechtes... und hatten eine unmittelbare Erziehung aus den Himmeln genossen, und es gab Weise unter ihnen, wie sie bis auf Mich die Erde nicht trug ...".

Und schließlich sei hier auch noch auf drei miteinander zusammenhängende Stellen aus dem 'Großen Evangelium Johannes' Band IX zur Lokalisierung des alten Eden aufmerksam gemacht: in jl.ev09.104 erfahren wir von der seinerzeitigen Landnahme einer Gruppe von zweihundert aus der babylonischen Gefangenschaft entflohener Juden, die sich in einem einsamen Hochtal im fernen Indien angesiedeit hatte. In Kapitel 105 wird durch eine von diesen "Indojuden" nach Palästina gekommene Familie evident, daß auch die drei "Weisen aus dem Morgenlande" solche Indojuden aus diesem Hochland waren. Und in Kapitel 115 endlich offenbart Jesus den Indojuden (die nach Galiläa gekommen waren), daß ihre bisher sonst von keinem Menschen aufgefundene Heimat, deren schwierigen und kaum auffindbaren Zugang sie bewußt geheim hielten, "das alte Eden ist, in dem Adam und Eva erschaffen worden sind, es aber nach der Sünde verlassen mußten, und es ward bis auf euch nie von einem Menschen aufgefunden und bewohnt!"

Weitere Mitteilungen bzw. Hinweise zur Vorgeschichte zwischen Adam und Noah enthalten die oben zum Thema zitierten Stichwörter.


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