Das Leben
Das Leben als solches ist eines der großen Zentralthemen der Neuoffenbarungsschriften, und demgemäß befassen sich mehrere Texte ausführlich mit der Entstehung des Lebens und seiner stufenweisen Evolution und bringen auch manche Einzelaspekte zur Verdeutlichung und Erleichterung des Vorstellungsvermügens zur Sprache.
Den Ursprung des Lebens und die Urstufen der Tierwelt behandelt zunächst der Text vom 16. August 1840 in den "Himmelsgaben", Band 1, ab Seite 81. Lapidar wird formuliert: "Die erste Klasse der Tierwelt sind die unendlich kleinen Bewohner des Äthers." "Diese Tiere entstehen aus dem Zusammenfluß der Sonnenlichtstrahlen, welche sich allenthalben im unermeßlichen Schöpfungsraum begegnen." "Ihre Nahrung ist die Essenz des Lichtes, und ihre Lebensdauer ist der trillionste Teil einer Sekunde." "Nach ihrem Ableben zu Trillionen sich einend", bilden sie sodann die zweite Lebensstufe. (Die Fortsetzung dieses Zitates bringt das Stichwort Atom.) Unter dem Stichwort Atom ist auch aus dem Bändchen "Die Fliege", Kapitel 8 auszugsweise zitiert, welches ebenfalls vom Ursprung des Lebens aus dem Licht und von seiner Entwicklung handelt.
Aus dem Heftchen "Die Fliege" sei hier noch auf Kapitel 11 hingewiesen, wo die Fliege "als Licht- und Lebens-Sammler" gezeigt wird. Sie löst, durch ihre große Tätigkeit fortwährend Licht in sich saugend, die "unter allen denkbaren Aufgaben am schwersten zu lösende", nämlich: wie läßt sich das frei herumschwärmende Leben sammeln, das freie Leben binden? Vom Lichte wurde gezeigt (siehe dieses Stichwort), daß es sich "repräsentiert aus der Beweglichkeit des Lebens, also ist Licht und Leben eines und dasselbe, und das Licht ist somit nur eine Erscheinlichkeit des Lebens". -
Durch ihre Tätigkeit "übt" die Fliege aber auch das Leben, und ist somit nicht nur Sammler, sondern auch Veredler des in sich potenzierten Lebens, "denn das Leben will nicht nur gesammelt, sondern auch geübt sein", und diese (für das Weiterdauern des Lebens an sich) entscheidende Aufgabe erfüllt die Fliege bereits "in jener Urzeit, wenn sie noch der alleinige (sichtbare) Bewohner eines Erdkörpers ist". Ohne die Fliege würde ein auch für das menschliche Leben unabandingbares Hauptglied in der "fast endlosen Vorreihe der Wesen vor dem Menschen" fehlen.
im 'Großen Evangelium Johannes', Band VI/53 wird erläutert, daß "jede Lebensform einer gewissen Intelligenz entspricht", wobei die Formen aber schon beim Stein beginnen, da sie "durch alle Mineralreiche hindurch übergängig zum Pflanzenreich und durch dieses ins Tierreich und hindurch bis zum Menschen Aufnahmegefäße des Lebens aus Gott sind". "Je einfacher eine Form, desto einfacher und geringfügiger ist auch die ihr innewohnende Intelligenz, je ausgedehnter und ausgebreitet zusammengesetzter aber, desto mehr Intelligenz wird man finden."
In Band VI/62 wird am Beispiel einer noch aus einer früheren Tierepoche überlebenden Seeschlange dargetan, daß sich "in solchen Großtieren (der Vorzeit) der roheste Weltseelenlebensstoff sammelt und in ihnen gemildert und gewisserart zu einem besseren Übergang reifer gemacht wird. Wenn das Tier dann einmal verendet, geht sein gesammeltes Leben in viele tausendmal tausend höhere Lebensformen über, in denen es schon in einer kürzeren Frist eine höhere Lebensreife erhält, entweder noch im Wasser, in der Luft oder auf dem Erdboden, und das geht dann also alle Lebensformen hindurch bis zum Menschen herauf."
Und schließlich sei im Band "Schöpfungsgeheimnisse" auf den Text "Das Auge" vom 16. Januar 1876, hingewiesen: Das Lebensprinzip als solches läuft auf die Faktoren Magnetismus und Elektrizität hinaus, die allein das Leben bewirken. "Solange diese beiden Faktoren im rechten Maße im menschlichen Körper aus- und einströmen, das Abgestorbene beseitigen und Neues amalgamieren helfen, so lange ist normale Gesundheit und normales Fortbestehen möglich."
Jakob Lorber | Werke Lorbers | EBooks - Lorber-Themenbearbeitungen