Jakob Lorber: 'Das große Evangelium Johannes', Band 8


Kapitelinhalt 62. Kapitel: Die Rückkehr der 70 ausgesandten Jünger zu Jesus.

01] Wir warteten noch eine kurze Zeit, und es kamen die von Emmaus ausgesandten Jünger bei uns an; denn es ward ihnen von ihrem Geiste angezeigt, daß Ich Mich in Bethanien und nun auf dem schon bekannten Hügel unter Meinen Freunden aufhalte.

02] Es waren von den Angekommenen anfangs nur etliche vierzig, aber es kamen auch andere, von ihrem Geiste getrieben, in wenigen Augenblicken zu Mir, auf daß sie alle vor Meinen Freunden zeugten, wie sich schon in den wenigen Tagen bei ihnen alles erfüllt hatte, was Ich ihnen bei der Aussendung vorhergesagt und verheißen hatte.

03] Es kamen mit ihnen aber auch noch andere in allerlei Dingen erfahrene und gelehrte Juden und Griechen, damit einige von Mir Selbst die Worte des Lebens zu vernehmen vermöchten, die andern aber, daß sie Mich versuchten, ob Ich wohl im Ernste Der wäre, als den Mich die ausgesandten Jünger ihnen verkündet hatten.

04] Als nun alle die nun genannten Jünger und die andern Juden und Griechen um Mich versammelt waren, da fragte Mich ein Jude, sagend: »Meister, diese Jünger haben uns eine gute Kunde von dir gebracht, haben in deinem Namen unsere Kranken gesund gemacht und die Besessenen von den bösen Geistern befreit! Wir haben daraus ersehen und erkannt, daß du entweder ein rechter Prophet seist, oder daß aber auch im Ernste in dir der verheißene Messias verborgen sei. Da wir aber aus den Worten der Boten dennoch nicht völlig haben klar werden können, so sind wir denn auch hierher gekommen, um aus deinem Munde zu vernehmen, wie es mit dem steht, was uns deine Boten verkündet haben. Wolle darum unsere Hierherkunft nicht ungütig aufnehmen!«

05] Hierauf wandte Ich Mich an die anwesenden Jünger und sagte zu ihnen: »Wer euch hört, der hört auch Mich; wer aber euch verachtet, der verachtet auch Mich. Wer aber Mich verachtet, der verachtet auch Den, der Mich gesandt hat. Der Mich aber gesandt hat, der ist Eins mit Mir, und eben Der ist es, von dem ihr saget, daß Er euer Gott sei; aber ihr habt Ihn noch nie erkannt, und so mögt ihr auch Den nicht erkennen, den Er gesandt hat. Ich aber sage nun zu euch, Meinen Jüngern, daß ihr alle treu, wahr und recht den Menschen Mein Wort verkündet habt.«

  • Lukas.10,17] Die Zweiundsiebzig aber kamen zurück voll Freude und sprachen: Herr, auch die bösen Geister sind uns untertan in deinem Namen. (a jl.ev08.062,06)

06] a Hierauf traten die etlichen siebzig Jünger voll Freude näher zu Mir und sagten: »O Herr, in Deinem Namen waren uns auch die ärgsten Teufel untertan, und wir hatten eine große Freude darob!« (Lukas.10,17)

07] a Darauf sagte Ich in verdeckter Rede: »Ja, ja, Ich sah wohl den Satanas vom Himmel fallen wie einen Blitz (die Sichtung des Falschen vom Wahren), aber das genügt noch nicht, sondern das Handeln nach der Wahrheit, damit die Wahrheit im Menschen zu einem lebendigen Gute werde! (Lukas.10,18; Johannes.12,31 Offenbarung.12,08 .09)

  • Lukas.10,19] Seht, ich habe euch Macht gegeben, a zu treten auf Schlangen und Skorpione, und Macht über alle Gewalt des Feindes; und nichts wird euch schaden. (a Psalter.91,13Markus.16,18)

08a] a Seht, Ich habe euch aus Mir die Macht gegeben, auf Schlangen und Skorpione zu treten, und also auch über alle Gewalt der Feinde! (a Lukas.10,19*; Psalter.91,13Markus.16,18)

08b] a Doch deshalb freuet euch nicht, wohl aber freuet euch darüber, daß eure Namen nun im Himmel geschrieben sind; (a 2. Mose.32,32Jesaja.04,03Philipper.04,03Offenbarung.03,05)

08c] und das ist nun auch Meine große Freude! a Darum preise auch Ich in dieser Meiner Menschnatur Dich, Vater und Herr Himmels und der Erde, daß b Du solches verborgen hast den Klugen und Weisen der Welt und hast es geoffenbart den Unmündigen. c Ja, Vater, also war es schon von Ewigkeit wohlgefällig vor Dir! (a Lukas.10,21; Matthäus.11,25b Jesaja.29,14Johannes.17,251. Korinther.01,18-291. Korinther.02,07;  ⇒ jl.ev01.148,09a*;  jl.ev10.040,05; ../.. jl.kjug.217,17-19;  jl.hag1.001, Vorrede;  jl.gso2.097,06-13;  jl.him1.153,22;  Vaterbriefe.329; Vaterbriefe.385;  c ⇒ jl.ev01.148,09b*)

09] Ich sage es nun euch Weltweisen und Klugen: Mir ist vom Vater alle Gewalt übergeben im Himmel und auf Erden! a Aber von euch weiß es niemand, wer und was der Sohn ist; nur Mein ewiger Vater weiß es. Und also weiß und erkennt es auch niemand von euch, wer der Vater ist als nur der Sohn und der dann auch, dem es der Sohn offenbaren will. Denen es aber der Sohn hat offenbaren wollen, denen hat Er es auch schon geoffenbart; aber denen, die da große Stücke auf ihre Weisheit und Klugheit halten, wird das der Sohn nicht offenbaren!« (a Lukas.10,22*; Johannes.06,462. Mose.33,205. Mose.04,12Matthäus.11,271. Timotheus.01,171. Timotheus.06,161. Johannes.04,121. Johannes.04,20;  ⇒ jl.ev01.004,11)

10a] Hierauf wandte Ich Mich zu Meinen sämtlichen nun hier anwesenden Jüngern und sagte insbesondere zu ihnen: a »Wahrlich sage Ich euch: Selig sind die Augen, die das sehen, was ihr seht und gesehen habt, und selig die Ohren, die das hören, was ihr hört und gehört habt! (a Lukas.10,23 Matthäus.13,16-17;  ⇒ jl.ev01.191,09a*;  jl.ev08.055,12jl.schr.021)

10b] a Denn Ich sage es euch nochmals: Gar viele Propheten und Könige wollten sehen, was ihr seht, und hören, was ihr hört, und haben es nicht gesehen und auch nicht gehört! (a Lukas.10,24Matthäus.13,171. Petrus.01,10Johannes.08,56Hebräer.11,131. Petrus.01,10;  ⇒ jl.ev01.191,09b*; Vaterbriefe.434)

11] Aber es gibt nun auch welche hier, die das auch sehen und hören, was ihr seht und hört; aber sie vernehmen davon doch nichts und verstehen und fassen auch nichts, denn sie sind und bleiben verstockt und blind im Herzen. Wer aber verstockt und blind im Herzen ist, der ist auch verstockt und blind im Gehirne und im ganzen Leibe; a denn wenn schon das, was im Menschen Licht sein soll, Finsternis ist, wie groß wird dann erst des ganzen Menschen Finsternis sein? (a Johannes.11,10)

12] Ihr wisst es auch, daß das Salz die erste und beste Würze für die Speise ist; a wo aber das Salz selbst faul geworden ist, womit sollen dann die Speisen gewürzt werden? Ihr aber seid nun ein rechtes Salz fürs Leben der Menschen; seht aber zu, daß ihr nicht auch faul werdet, gleichwie die Pharisäer und Schriftgelehrten faul geworden sind und deshalb die Menschen nicht zum ewigen Leben, sondern nur zum Tode versalzen mit ihrem faul gewordenen Salze!« (a Matthäus.05,13)



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