Mühlhiasl von Apoig (1825)
Text ohne Überschriften aus: Elias und Stephan Berndt, "Prophezeiungen zur Zukunft Europas", S. 125, 155, 193, 196
Inhaltsübersicht:
Es wird ein großer Krieg kommen. Ein Kleiner fangt ihn an, und ein
Großer, der übers Wasser kommt macht ihn aus.
Da wird aber zuerst
eine Zeit sein, die dem großen Krieg vorausgeht und ihn herbeiführt.
Die roten Hausdächer kommen, und die schwarzen Kopftücher kommen
ab.
Die Donau herauf werden eiserne Hunde bellen. Im Vorwald wird eine
eiserne Straß (Eisenbahn, d. Hg.) gebaut, und wenn sie fertig ist, geht es los.
Die Hoffart
wird die Menschen befallen. Sie werden Kleider in allen Farben tragen,
und die Weiberleut werden daherkommen wie die Gäns und Spuren hinterlassen
wie die Geißen. Männlein und Weiblein wird man schließlich
nicht mehr auseinander kennen. Die Bauern werden mit den gewichsten Stiefeln
in der Miststatt stehen.
Aber es wird ihnen noch einmal schlecht gehen,
wenn alles drunter und drüber geht. Dann werden sie sich Zäun
ums Haus machen und auf die Leut schießen. Und dann werden sie Steine
und Brot backen und Brennesseln essen.
In den Städten wird alles drunter
und drüber gehen. Die feinen Leute werden zu den Bauern aufs Land
kommen und werden sagen: Laß mich ackern, Man wird sie aber sogleich
an den feinen Händen erkennen und diese alle erschlagen.
Alles nimmt
seinen Anfang, wenn ein großer weißer Vogel oder ein Fisch
über den Wald fliegt.
Dann kommt der Krieg und noch einer, und dann wird der letzte (3. Weltkrieg, d. Hg.) kommen.
Wann es kommt? Eure Kinder werden es nicht erleben, aber eure Kindskinder
bestimmt.
Vom Osten her wird es kommen und im Westen aufhören.
Der
letzte Krieg wird der Bänkeabräumer sein. Er wird nicht lange
dauern. Es wird so schnell gehen, daß kein Mensch es glauben kann,
aber es gibt viel Blut und Leichen. Es wird so schnell gehen, daß
einer, der beim Rennen zwei Laib Brot unterm Arm hat und einen davon verliert,
sich nicht darum zu bücken braucht, weil er mit einem Laib auch langt.
Zuvor werden viele Häuser gebaut wie Paläste, für die Soldaten,
und dann werden einmal die Brennesseln aus den Fenstern wachsen.
Das Geld
aber wird zu Eisen, wenn die Not kommt, und man wird sich dafür nichts
kaufen können. Wenn die Fledermaus auf dem Geld erscheint, dann geht
es zum zweiten großen Krieg. In dieser Zeit wird das Geld so knapp,
daß man sich um einen Goldgulden einen Bauernhof kaufen kann. Das
wird aber auch eine Zeit sein, da man um 200 Gulden keinen Laib Brot bekommt.
Aber eine Not wird doch nicht sein. Kommt aber auch wieder eine gute Zeit,
und die Leute werden fressen und saufen vom Überfluß. Da aber
ein strenger Herr kommen und ihnen die Haut abziehen und ein strenges Regiment
führen. Aber die Kleinen werden groß und die Großen klein,
und da wird es sich erweisen, daß der Bettelmann, wenn er aufs Roß
kommt, nicht zu derreiten ist -
Dann wird es wieder losgehen, und es wird
schrecklich. Jeder wird einen anderen Kopf aufhaben, und eines wird das
andere nicht mehr mögen. Der Bruder wird den Bruder nicht mehr kennen
und die Mutter die Kinder nicht. Gesetze werden gemacht, die niemand mehr
achtet, und Recht wird nimmer Recht sein.
Aber aus Krieg und Not wird keiner
etwas sich merken. Wieder wächst der Übermut. Der Glauben wird
so klein werden, daß man ihn unter den Hut hineinbringt. Den Herrgott
werden sie von der Wand reißen und im Kasten einsperren. Kommt aber
eine Zeit, da werden sie ihn wieder hervorholen, aber es wird zu spät
sein, weil die Sach ihren Lauf nimmt. Denn niemand denkt dran, daß
die Geißel Gottes kommt. Und so wird der Jammer groß sein.
Wenn man die Leute, die einem begegnen, nicht mehr versteht, ist es nimmer
weit zum schrecklichen End.
Die Rotjankerl werden auf den neuen Straßen
hereinkommen. Aber über die Donau kommen sie nicht. Soviel Feuer und
soviel Eisen hat noch kein Mensch gesehen. Alles wird dann durcheinander
sein. Wer's übersteht, muß einen eisernen Kopf haben.
Aber es wird nicht lange dauern. Es wird nichts helfen, wenn auch die Leute wieder fromm werden und den Herrgott wieder hervorholen.
Sie werden krank, und kein Mensch kann ihnen helfen. Im ganzen Wald wird kein Licht mehr brennen,
und das wird eine lange Zeit dauern.
Die wieder von vorne anfangen, werden
eine Kirche bauen und Gott loben. Wenn man herüber der Donau noch
eine Kuh findet, der soll man eine goldene Glocke umhängen. Es wird
erst vorbei sein, wenn kein Totenvogel mehr fliegt.
Die es überstanden
haben, werden sich grüßen "Bruder, lebst du auch noch?" und
werden sich mit "Gelobt sei Jesus Christus" grüßen.
Dann schaut
den Wald an. Er wird viele Löcher haben wie eines Bettelmannes Rock.
Das wird nicht nur bei uns, sondern auf der ganzen Welt so sein, und Recht
wird wieder Recht sein, und der Friede wird tausend Jahre gelten. Aber
- und das ist weit - wird man Sommer und Winter nicht mehr auseinander
kennen, und die Sonne wird nicht mehr scheinen. Denn alles hat ein
End. Auch diese Welt.
Das Feuer, das alles vernichtet, wird vom Himmel fallen. Das große Sterben wird über das Land gehen.
Ein Himmelszeichen wird es geben, und
ein gar strenger Herr wird kommen und den armen Leuten die Haut abziehen
- es wird aber nicht lange dauern... dann kommt das große Abräumen.
Wenn man Sommer und Winter nicht mehr auseinanderkennt,
dann ist's nimmer weit.