Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 3, Seite 085


17] Siehe, da dadurch alles in solcher Liebe Gott anheimgestellt wird, so bildet dann der so liebende Mensch mit Gott vereint den positiven Pol und alles der Naturwelt den negativen. Du weißt aber, daß der negative Pol ein notwendiger und nur der positive ein freier ist. Wenn aber jemand möchte stärken durch das Negative das Positive, siehe, welche Kraft wird da herauskommen? Es wird gerade sein, als ob jemand möchte plus 2 und minus 2 zusammenaddieren, wo dann am Ende nichts zum Vorscheine kommen wird. Und noch ärger aber ist es, wenn durch solche verkehrte Liebe die unendliche Potenz Gottes negativ auftreten muß, daß Sie gesättiget werde durch ein miserables Plus; denn dann erst kommt ein Verhältnis heraus, welches noch viel löblicher ist, als die Summe, so jemand da addieren möchte plus 1 und minus oo, wo dann die Summe lautete: 1, weniger als unendlichmal nichts. So aber der positive Pol unendlich kräftig ist in und durch Gott, siehe, da ist es dann gerade, als ob jemand stärkt den positiven Pol mit der ihm verwandten Kraft. So braucht er dann gar nicht zu sorgen für den negativen Pol, sondern dieser wird in dem Augenblick sorglos genährt in dem unwandelbaren Verhältnisse - je nach der Nahrung des positiven Pols.

18] Siehe, das mußte ich dir, mein freundlicher Genosse, erst zeigen, damit du darob leichter wurdest und ich mit meinem Flügelpaar dich leichter bringen kann wieder in dein Haus zu den Deinen. -

19] Nun siehe, als du solches ausgeredet hattest, da erst flogst du wieder weiter gegen Südost, und zwar hinab zum Füße eines dem früheren Berg benachbarten Berges, auf dessen südwestlichem Abhange dann also das Haus deines Genossen H. sich befand. Als ihr nun alldort angelangt wäret, so wolltest du alsogleich weiterfliegen. Allein dein Genosse H.,bat dich so lange, und auch dessen Weib und einige seiner Kinder, daß du bei ihnen verbleiben möchtest, und so kehrtest du mit ihnen ins Haus.

20] Als du nun aber vollends die Gemächer betreten hattest, da kam alsobald jemand zum Weibe des H. auf einen Besuch. Sie aber verließ alsobald auf eine kurze Zeit mit Visitanten das besagte Eintrittsgemach. Der Genosse H. aber legte sich in ein nebenanstoßendes Zimmer ein wenig zur Ruhe und ersuchte dich, dich einstweilen wohltätig mit seinen Kindern zu unterhalten. Nachdem du nun solches vernommen, setztest du dich alsobald an einen Tisch, als wolltest du selbst ein wenig ausruhen.



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