Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 3, Seite 047
01] (10) Besagt: die Unmöglichkeit einsehen, wie wenig da mit allem Räsonieren zu erzwecken ist unter was immer für einer tollen Verstandesknifferei, - da Mein Wille stärker ist als die schwache Schnur des Weltverstandes; woher dann auch oft zweckwidrige Gebete und Anrufungen zur Erreichung ihrer Absichten, die ein solcher für die besten hält, da er Meine wohlberechneten Wege nicht kennt. -
02] (11) Besagt: gänzliche Mißachtung und Verkennung innerer Schätze; dadurch ferner das sich selbst Schuld- und Schadloshalten aus seiner inneren, besseren Überzeugung, freilich nur aus eigener Idee, und durch das Sichfinden in anderen Ideen der großen Ähnlichkeit wegen.
03] (12) Die jetzige Sommerszeit bezeichnet einen ähnlichen hitzigen Gemütszustand. Das Jahr besagt das naturmäßige Leben des Menschen, die neunte Stunde abends bezeichnet den kläglichen Zustand alles Äußerlichen in dieser Parabel - und zeigt dadurch den Übertritt der Dämmerung in die wirkliche Nacht. Mißhandeln wie oben, wie auch anfangen.
04] (13) Besagt das innere Erwachen des Gewissens und das Sträuben desselben.
05] (14) Besagt Hartnäckigkeit des Gewissens; einen Strick nehmen heißt: sich mit Trugschlüssen beschwichtigen. Selben dem Weibe um den Hals werfen und sie würgen besagt: sein Gewissen bezüglich alles Kirchlichen, unter dem man sich in politischer Hinsicht notwendig befindet, gänzlich ersticken wollen; denn unter Hals werden kirchliche Staatsverhältnisse verstanden, - würgen besagt: sich mit Widerwillen an das Staatskirchliche aus politischen äußeren Rücksichten halten. -
06] (15) In der Meinung besagt: glaubenslosen Zustand; Todesangst bezeichnet den Zustand näher; Vermögen vermachen besagt: sich losmachen von allen inneren Vorwürfen und sehen, aus dem Kirchlichen Weltliches zu gewinnen. -
07] (16) Besagt: nach näherem Prüfen gewähr werden, daß solch Kirchliches weder fürs eine noch fürs andere taugt; daher lieber ganz weg mit all dem Plunder. Fromme Einfalt des Herzens bezeigt Geistliches - und Hurerei wie oben; unterstützen besagt: zweckdienlich sein.
08] (17) Besagt: gänzliche Neutralisation des Gewissens. Mitte der Nacht, innerer, beinahe atheistischer Zustand. Schmerzen, fruchtlose Bemühungen des Gewissens. Sich Mir anbefehlen heißt: verstummen; den Geist aushauchte heißt: sich völlig zur Ruhe legen. -
09] (18) Besagt kurzen zufriedenen Zustand. - -
10] (19) Erschrecken besagt: gänzliches Sichlosreißen von allem Geistlichen und sich sozusagen über alles hinaussetzen; Zeitlang, unbestimmte Dauer des Zustandes; seine Besinnung verlieren heißt: vom Geistigen nichts mehr wissen noch ahnen.