Jakob Lorber: 'Die Haushaltung Gottes', Band 3


Kapitelinhalt 334. Kapitel: Noahs Bericht über den Bauplan Gottes für die Arche. Mahals Betrübnis wegen seiner Ausschließung aus der Arche. (01.08.1844)

01] Als Noah mit seinem Bruder Mahal und dessen Kindern und mit eigenen Weibe und mit den eigenen Kindern die Leibesstärkung zu sich genommen hatte, da sprach er zum Mahal:

02] »Nun, Bruder Mahal, so du mich hören willst, da werde ich dir kundtun den Bauplan Gottes zu diesem großen Kasten!«

03] Und der Mahal bat ihn darum und sprach: »Ja, mein wertester Bruder, tue du das, ich bitte dich zum wiederholten Male darum, auf daß ich daraus ersehe, was dann für mich zu tun sein wird!

04] Als der Mahal solches geredet hatte, da sprach der Noah zum Mahal: »Gut denn, so höre! Aber darum bitte ich dich, daß du dich nicht ärgerst; denn da müßtest du dir dann selbst die Schuld geben, so dich verzehren möchte dein eigener Zorn!

05] Und der Mahal beteuerte es dem Noah, daß er sich nimmer ärgern werde, und so ihm der Herr auch einen brennenden Dornstrauch an den nackten Rücken schleudern möchte!

06] Darauf sprach Noah: »Also höre denn; denn also sprach bald darauf der Herr Gott Zebaoth zu mir, als das anbefohlen gefällte Tannenholz behauen war:

07] 'Noah! Mache dir einen Kasten von dem Tannenholze, und mache Kammern darinnen, und verpiche sie mit Pech von in- und auswendig; mache den Kasten aber also: dreihundert Ellen sei die Länge; fünfzig Ellen die Breite und dreißig Ellen die Höhe. (Eine Elle war gleich einer halben Klafter.)

08] Nur ein Fenster sollst du daran machen, und das oben am Dache, und das soll sein eine Elle groß (gleich in der Länge wie in der Breite, versehen mit einem das Fenster wohl verschließenden Türlein aus Brettern).

09] Das Eingangstor sollst du mitten in seine (des Kastens) Seite setzen! Der Kasten selbst aber soll von unten nach oben in drei Stockwerke durch drei Böden abgeteilt sein, daß der ganze Kasten dann habe zuunterst einen, in der Mitte einen und zuoberst einen als den dritten in der Höhe für den Menschen und seine Bedürfnisse.'

10] Ich, Noah, aber forschte weiter in dem Willen des Herrn, wozu wohl so ein Kasten dienen solle.

11] Und der Herr sprach abermals zu mir: 'Noah, siehe, denn Ich will eine mächtige Flut über die Sünde mit Wasser kommen lassen auf Erden, zu verderben alles Fleisch, darinnen ein lebendiger Odem ist unter dem Himmel; und alles, was auf Erden ist, soll untergehen!

12] Aber mit dir will Ich einen Bund machen! Du sollst in den Kasten gehen mit deinen Söhnen, mit deinem Weibe und mit deiner Söhne Weibern.

13] Daneben aber sollst du auch allerlei Tiere tun von allem Fleische in den Kasten; von jeglichem ein Paar, je ein Männlein und je ein Fräulein, auf daß sie lebendig bleiben bei dir!

14] Von den Vögeln nach ihrer Art, von dem Viehe auf der Erde nach seiner Art, und von allerlei Gewürm auf Erden nach seiner Art soll je ein Paar zu dir in den Kasten gehen, daß sie am Leben bleiben!

15] Also sollst du auch allerlei Speise zu dir nehmen, die man ißt, und sollst sie bei dir sammeln im gerechten Maße, daß sie dir und den Tieren zur Nahrung diene!'

16] Ich aber fiel vor dem Herrn auf mein Angesicht nieder und weinte und flehte und redete: 'Herr, wie soll ich, ein schwacher alleiniger Mensch, dies alles verrichten? Wo werde ich alle die Tiere fangen und wo finden das rechte Futter für sie? Woher werde ich nehmen für alle die Fleischfresser das Fleisch, und woher Gras für alle die großen Grasfresser, und woher die mir unbekannte Kost für alles das Gewürm - Wann, o Herr, werde ich fertig mit dem großen Kasten?'

17] Da sprach der Herr: 'Noah, sorge dich nicht, sondern lege nur deine Hand ans Werk, und Ich werde dir helfen, auf daß du nicht fühlen sollst die Schwere der Arbeit!'

18] Und siehe, Bruder, da legte ich sogleich die Hand ans Werk, und es fügte sich alles wunderbar von selbst, und ich hatte mit meinen wenigen Helfern eine leichte Arbeit. Der Kasten wuchs von Tag zu Tag mächtig und ist nun bis auf das Fenstertürlein am Dache fertig!

19] So also war der Bauplan, und so ist nun auch vollendet das Werk!«

20] Als der Mahal solches vernahm, da ward er traurig über die Maßen; denn er vernahm nicht, daß auch er in den Kasten gehen dürfe.

21] Was weiter, - in der Folge!



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