Jakob Lorber: 'Das große Evangelium Johannes', Band 5, Kapitel 259


Lohn der Nachfolge Jesu im Diesseits und Jenseits

01] a Sagte Petrus: ”O ja, das ist mir und sicher auch allen andern noch sehr wohl im Gedächtnisse! Aber ich nehme mir hier die Freiheit, im Namen unser aller Dich zu fragen, was dereinst uns dafür wird, b die wir alles verlassen haben und sind Dir treulich gefolgt?“ (a Matthäus.19,27*; =Markus.10,28; = Lukas.18,28; b Matthäus.04,20; Matthäus.04,22; jl.ev05.259,01*; jl.ev08.167,01-02)

02] a Darauf antwortete Ich und sagte: ”Wahrlich, Ich sage es euch, die ihr Mir nachgefolgt seid: In eurer vollen Wiedergeburt, so Ich auferstanden sein werde und sitzen auf dem Stuhle Meiner ewigen Herrlichkeit, werdet auch ihr neben Mir, und gleich Mir, b sitzen auf zwölf Stühlen und c richten die zwölf Stämme Israels, was soviel sagen will als, daß ihr dereinst in Meinen Himmeln mit Mir zum ewigen Wohle aller Menschen dieser Erde und auch der anderen Welten stets Mir gleich tätig sein werdet und werdet als den Erdenmenschen unsichtbare Schutzgeister eben diese Menschen hier und auch noch jenseits bewachen, leiten und führen! Denn nur in einer stets sich mehrenden, wahren Liebetätigkeit besteht das wahre Himmelreich und dessen wachsende Seligkeit. (a Matthäus.19,28*; Lukas.22,30;Offenbarung.03,21b 1. Korinther.06,02jl.ev05.259,02*; jl.ev11.239; jl.ev11.241)

03] Und noch sage Ich euch hinzu: a Wer da verläßt Häuser, Brüder oder Schwestern, oder Vater oder Mutter, oder sein Weib, seine Kinder, oder seine Äcker, oder Gärten und Wiesen und Herden um Meines Namens willen, der wird alles das in Meinem Reiche hundertfach wiedererhalten und dadurch erben das wahre, ewige Leben. (a Matthäus.19,29*; = Markus.10,29-30; = Lukas.18,29-30; jl.ev05.259,03*; jl.ev08.167,02)

04] Aber das merkt euch auch: a Die da nun sind die Ersten, werden gar leicht dort sein die Letzten, und die da werden sein die Letzten, werden dort auch leicht sein die Ersten!“ (a Matthäus.19,30*; Markus.10,31; = Lukas.13,30; Matthäus.20,16; jl.ev05.259,04*)

05] Das verstanden die Jünger nicht, und Petrus fragte: ”Was soll das, was willst Du damit gesagt haben? Denn was Du aussprichst, das hat seine Realität für die ganze Ewigkeit, und wir wollen da alles genau wissen und verstehen, was da kommt aus Deinem Munde! Dieses scheint auf uns einen Bezug zu haben, und es wäre das eben nicht sehr fein, so wir eben darum die Letzten im andern Reiche sein sollten, dieweil wir allhier die Ersten waren!“

06] Sagte Ich: ”Mein lieber Simon Juda, darum sicher nicht; aber so da jemand von euch sich darum für besser dünken möchte, weil Ich ihn zuerst erwählt habe, der wäre dadurch ja schon in einen Hochmutsdünkel verfallen, mit welchem er im Himmelreiche wohl nimmer ein Erster sein könnte. Da wäre einer, den Ich nach mehr denn tausend Jahren erweckt und erwählt hätte, doch sicher ein Letzterer der Erwählung nach; so er aber im hohen Grade demütig wäre in seinem Berufe, so daß er sich dabei stets für den solcher Gnade Unwürdigsten hielte, aber dabei dennoch treu und ausharrend wäre in seinem Berufe, obwohl er nicht solche Beweise von der vollen Echtheit dessen hätte, was ihm gegeben würde, sondern sich nur mit dem alleinigen Glauben fortbringen müßte, - wäre dann ein solcher Berufener nicht ein Erster im Himmelreiche?

07] Ich hätte euch aber diese Bemerkung nicht gemacht, so ihr euch nicht schon hier um den Lohn für das, was ihr nun für Mich zu tun glaubt, erkundigt hättet! Das war, du Simon Juda, auch nicht fein von dir und euch allen, da Ich euch dadurch, daß Ich euch erwählt habe, nur eine größte Wohltat geistig und leiblich erwiesen habe, daß ihr euch darum noch um eine Belohnung zu erkundigen begonnen habt! Hatte Ich da dann etwas Unrechtes an euch getan, so Ich euch einen kleinen Rippler gab?“

08] Sagte Petrus: ”O mitnichten, Herr und Meister; wie ich es nun einsehe, so war er viel zu gering gegenüber unserer großen Dummheit! - Aber es fragt sich nun um etwas anderes, und das ist das: Wohin wir nun ziehen werden!“

09] Sagte Ich: ”Wir werden einen sehr verborgenen Ort besuchen und eben in solchem Orte eine Ruhe nehmen; denn wir haben bisher fleißig gearbeitet. Auf eine fleißige Arbeit aber gehört auch eine Ruhe; darum schreiten wir nur mutig vorwärts, und wir werden den verborgenen Ort bald erreichen! Dort werdet ihr wahrhaft Meine a Engel auf- und niederfahren sehen; darum also nur mutig vorwärts geschritten!“ (a Joh.01,51)



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