Jakob Lorber: 'Das große Evangelium Johannes', Band 1, Kapitel 97


Matthäus.08,05-13*] Heilung des Knechtes des Hauptmanns von Kapernaum (= Lukas.07,01-10; jl.ev01.097,01-11)

  Hier fängt Matthäus an, und zwar vom 5. Vers im 8. Kapitel, die Geschichte gedrängt aufzuschreiben; Matthäus schreibt jetzt bis dahin, als Ich wieder auf ein Fest nach Jerusalem ziehe. -

• Matthäus.08,05] Als aber Jesus nach Kapernaum hineinging, trat ein Hauptmann zu ihm; der bat ihn und sprach: 'Herr, mein Knecht liegt zu Hause und ist gichtbrüchig und hat große Qual.' (= = Lk.07,01; jl.ev01.097,01)

01] a Wir gehen nun ganz ruhig noch die etlichen hundert Schritte, und als Ich das Weichbild der Stadt betrete, da tritt sogleich der Hauptmann zu Mir hin, bittet Mich und spricht: »Herr! Mein Knecht liegt zu Hause, ist gichtbrüchig und hat also eine große Qual und kann nichts tun.« (a Matthäus.08,05*; = Lk.07,02-04)

• Matthäus.08,07] Jesus sprach zu ihm: 'Ich will kommen und ihn gesund machen.' (jl.ev01.097,02)

02] a Sage Ich zum Hauptmann: »Ich will kommen und ihn gesund machen.« (a Matthäus.08,07*)

• Matthäus.08,08] Der Hauptmann antwortete und sprach: »Herr, ich bin nicht wert, dass du unter mein Dach gehst, sondern sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht gesund.' (= Lk.07,06-07;jl.ev01.097,03a)

03a] a Der Hauptmann aber erwidert: »Herr! Ich bin gar nicht wert, dass Du unter mein Dach gehest, sondern sprich Du nur ein Wort, so wird mein Knecht gesund! (a Matthäus.08,08*; = Lk.07,06-07)

• Matthäus.08,09] Denn ich bin ein Mensch, dazu der Obrigkeit untertan, und habe Kriegsknechte unter mir; und wenn ich zu einem sage: Geh hin!, so geht er; und zum andern: Komm her!, so kommt er; und zu meinem Knecht: Tu das!, so tut er's.' (= Lk.07,08; jl.ev01.097,03b-05)

03b] a Denn sieh, ich bin auch ein Mensch, dazu - wie viele - der höheren Obrigkeit untertan, habe aber dennoch unter mir viele Kriegsknechte, die mir gehorchen. Und so ich zu einem sage: 'Tue das!', so tut er es, oder ich heiße ihn gehen, so geht er. Und so ich zu einem andern Knechte sage: 'komme!', so kommt er; und so ich sage zu meinem Knechte: 'tue mir dies oder jenes', so tut er es alsogleich!' (a Matthäus.08,09*; = Lk.07,08)

04] Dir aber sind alle Geister untertan, und Du bist ein Herr in aller Fülle über alles, was im Himmel und was auf Erden und in der Erde ist; Du darfst also nur Deinen für uns Menschen unsichtbaren Mächten einen Wink geben, und sie werden sofort ausrichten Deinen Willen!«

05] dass dieser Hauptmann also vertrauend Mir sein Anliegen des Knechtes wegen vorträgt, liegt darin, weil er sich von der a schnellen Genesung des Sohnes des königlichen Beamten, wie durch so manche Erzählung des Obersten überzeugt hatte, dass Ich wunderbar auch in die Ferne hin bloß allein durchs Wort heilen kann; und das machte denn auch, dass er gleich dem königlichen Beamten zu Mir kam, als er vernahm, dass Ich Mich der Stadt nahe. (a Johannes.04,46-53; jl.ev01.090,01-13)

• Matthäus.08,10] a Als das Jesus hörte, wunderte er sich und sprach zu denen, die ihm nachfolgten: 'Wahrlich, ich sage euch: Solchen Glauben habe ich in Israel nicht gefunden!' (= Mk.06,06; = Lk.07,09; jl.ev01.097,06a)

06a] a »Als Ich sonach solch eine höchst vertrauensvolle Rede von dem Hauptmanne vernahm, so verwunderte Ich Mich - freilich nicht Meint-, sondern der Jünger wegen - und sagte, nicht so eigentlich zum Hauptmann, sondern vielmehr zu denen, die mit Mir waren: b "Wahrlich, solch einen Glauben habe Ich in ganz Israel nicht gefunden!" (a Matthäus.08,10*; = Lukas.18,09; b Mk.06,06 )

• Matthäus.08,11] a Aber ich sage euch: 'Viele werden kommen vom Morgen und vom Abend und mit Abraham und Isaak und Jakob im Himmelreich sitzen; (a 11 und 12 Lk.13,28-29; jl.ev01.097,06b)

06b] a »Aber Ich sage euch auch: viele werden kommen vom Morgen und vom Abend und werden mit Abraham, Isaak und Jakob im Himmelreiche sitzen (d.h., die Herrlichkeit des Vaters haben)« (a Matthäus.08,11*; = Lk.13,28-29)

• Matthäus.08,12] aber die Kinder des Reichs werden hinausgestoßen in die äußerste Finsternis; da wird sein Heulen und Zähneklappern.' (Lk.13,28jl.ev09.194,11jl.him3.327,26; jl.ev01.097,06c)

06c] a »aber die Kinder des Reichs werden hinausgestoßen werden in die äußerste Finsternis, allda sein wird ein großes Geheul und ein jämmerliches Zähneklappern!« (a Matthäus.08,12*; Lk.13,28jl.ev09.194,11)

07] Bei dieser Vorrede klopften sich viele auf die Brust und sprachen: »Herr, wirst Du denn die Kinder verwerfen und annehmen an ihrer Stelle die Heiden?«

08] Und Ich sage: »Weder die Kinder, noch die Heiden! Wer da glaubt und die Liebe hat, ob Jude, Grieche oder Römer, der wird angenommen werden!«

• Matthäus.08,13] Und Jesus sprach zu dem Hauptmann: Geh hin; a dir geschehe, wie du geglaubt hast. b Und sein Knecht wurde gesund zu derselben Stunde. (a Mt.09,29; b Lk.07,10Mt.15,28;  ⇒ jl.ev01.097,09-10)

09] a Darauf wende Ich Mich zum Hauptmanne und sage zu ihm: b »Gehe hin; dir geschehe, wie du geglaubt hast!« (a Matthäus.08,13*; Mt.09,29; b = Lk.07,10Mt.15,28)

10] Der Hauptmann dankte Mir aus aller Fülle seines Herzens, begab sich darauf in sein Haus und fand daselbst, dass alles erfüllt war, um das er gebeten hatte aus seinem Glauben, in dem kein Zweifel war, weder vor- noch nachher; a denn der Knecht ward zur selben Stunde gesund, als Ich zum Hauptmanne gesagt habe: »Dir geschehe, wie du geglaubt hast.« (a Matthäus.08,13b*; = Lk.07,10; Mt.15,28)

11] Dieses Zeichen in Kapernaum selbst, sowie das a frühere am Sohne des königlichen Beamten, der zu Kapernaum ein Statthalter war, machten in dieser Stadt ein ungemeines Aufsehen zumeist unter den Römern und Griechen, die sich in dieser Stadt aufhielten; aber unter den Juden und den in dieser Stadt von Jerusalem aus stationierten und gleichsam für bleibend angestellten Priestern und Schriftgelehrten erweckte das nur Ärger, Grimm und Wut!« (a Johannes.04,46-53)



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