H. E. Sponder

Patina


Als Patina ist hier nicht nur die besondere Färbung antiker oder sonst entsprechend alter marmorner Skulpturen, Baudenkmäler oder Fragmente aller Art gemeint, sondern jene überall in der Natur zu beobachtende "dem Stein fremdartige, andersfarbige, dünne Kruste", mit welcher die Oberfläche der Steine überzogen ist. Diese Patina ist, wie bei Stichwort Atmungsvorgang erwähnt, ein Produkt des Atmens der Steine.

Dazu wird in den "Himmelsgaben", Band 1, Seite 214 im Text vom 22. November 1840 "Vom Atmen in der Natur" (Seite 214 ff.) erläutert: "Die Zentripetalkraft muß durch das beständige Annehmen der sie umgebenden gleichartigen Hilfskräfte genährt oder unterstützt werden", sonst "würde sie alsbald von der Zentrifugalkraft überwunden werden, wodurch ... Materie aus der Sphäre des Daseins träte." Ein Stein "atmet fürs erste ... durch ,Inhalation' und ,Respiration', d. h. er zieht vermöge seiner groborganischen Bildung und seiner mit derselben verbundenen Eigenschaft unausgesetzt ihm ähnliche Teile aus der ihn umgebenden Luft an sich, "deren Zersetzung auf seiner Oberfläche erfolgt", wobei zurückbleibt, "was hernach durch einen anderen Prozeß zur Bildung der den Stein umgebenden fremdartigen Form tauglich ist", wobei "sich oft auch ein pflanzenähnliches Gewächs unter allerlei Formen ansetzt".

Neben diesem Ein- und Ausatmen des Steines gibt es noch "das elektrische Atmen". "Dieses elektrische Atmen ist nichts anderes, als das Aufnehmen des magnetischen Fluidums, durch welches die beiden sich widerstrebenden Kräfte in ihrer Beharrlichkeit gestärkt werden. Diese Beharrlichkeit ist wieder nichts anderes als der sichtbare Ausdruck der gegenseitigen Polarität - und zwar darum sichtbar, weil Materie in ihrer Erscheinlichkeit nichts anderes ist als die Polarisation der sich entgegenstrebenden Kräfte." "Diese Polarisation ist dann gewisserart das Leben der Materie, welches so lange fortwährt, als die Polarisation sich als "Beharrlichkeit der gegenstrebenden Kräfte in der Materie ausspricht." Wird diese "Beharrlichkeit" gestört, "dann verwittert Materie und zerfällt in Staub...".


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