Die Außenlebenssphäre (Aura)
Im Gr. Evang. Joh., Bd IV/215 wird die Außenlebenssphäre (Aura) der menschlichen Seele, d. i. der "Ausfluß des Denkens, Fühlens und Wollens" {jl.ev04.215,03} in Vergleich gesetzt mit den Lichtstrahlen der Sonne, die nach allen Seiten weit und wirkend hinausgehen. "Wie aber da die Sonne auf den Weltkörpern Wunderbares bloß durch ihre Außenlichtsphäre wirkt, so auch eine unverdorbene und in ihrer ursprünglichen Art vollkommene Seele." {jl.ev04.215,07}
Eine solche Seele ist ganz Licht und Wärme und strahlt weithin aus, und diese Ausstrahlung bildet ihre mächtige Außenlebenssphäre." {jl.ev04.215,08}
In den dieser Stelle im Bd IV vorangehenden Kapiteln zeigt eine Gruppe von Nubiern, welches kleine Volk sich damals (zu Christi Zeiten) diese - in unserer gegenwärtigen Zeit im allgemeinen sehr verkümmerte bis völlig degenerierte Ausstrahlungskraft der menschlichen Seele noch ganz ursprünglich bewahrt hatte (siehe dazu auch die Stichwörter "Ägypten," und "Nubien und die Nubier'), eine ganze Reihe von praktischen Proben ihrer die Natur beherrschenden "urmenschlichen Herrlichkeit" an den folgenden Beispielen: Kap. 211 "Die Herrschaft der Mohren über das Wasser": sie gehen trockenen Fußes darüber hin; Kap. 212 "ihre Herrschaft über die Tiere": sie vertreiben von einem Hügel alle Schlangen, lassen einen Kranichzug sich auf die Erde niedersenken und wieder auffliegen, zwei Lämmergeier aus den Lüften kommen und sich auf die ausgestreckte Hand des Gruppenanführers setzen.
In Kap. 213 "Die Herrschaft der Mohren über Pflanzen und Elemente" zeigt die Gruppe, wie sie in gemeinsamer Vereinigung ihrer natürlichen Willenskräfte starke Außenlebenssphäre Bäume entwurzeln kann und wie sich auch schwerste und größte Felsstücke ihrem Willen fügen müssen. Und in einer weiteren gemeinsamen, konzentrierten Willensaktion erweist sie sich auch als Herr über das Feuer.
In Bd VII/145 (5) und 146 (14) wird von einem Oberägypter, der ebenfalls über die psychischen Kräfte eines "vollkommenen Menschen" und somit über eine weitreichende und intensive Willensausstrahlung (Außenlebenssphäre) verfügt, einer Schar von Riesenadlern und verschiedenen wilden Tieren geboten.
In Bd VIII/102 wird erläutert, daß nicht nur der Mensch eine Außenlebenssphäre rings um sich hat, sondern "ein jeder Weltkörper, jeder einzelne Stein eigens für sich, jeder Baum und jedes Gewächs nach seiner Art, und also auch ein jedes Tier; denn ohne solch eine Außenlebenssphäre könnte nichts bestehen". {jl.ev08.102,02} Diese Sphäre verursacht dem Menschen, besonders wenn er sich in der freien Natur aufhält, ein "wandelbares Empfinden", verschieden je nach dem Ambiente und der Umgebung (Nadel- oder Laubwald, felsige Gegend, Weinberg oder Garten usw.). {jl.ev08.102,03} Das selbe wandelbare Gefühl haben aber auch Mensch und Tier bei gegenseitiger Annäherung, und einem Menschen von vollendet guter Art werden sich die Tiere gesänftet, ja voller Freundlichkeit nähern und sich ihm, wie oben gezeigt, sogar gehorsam erweisen. Das bekannteste Beispiel hierfür ist das des Propheten Daniel in der Löwengrube, "dessen vollkommene Seele ein Herr war auch über die hungrigen Löwen" (Ev. IV/218 [5]) ..
Ein sehr fühlender Mensch empfindet oft schon auf beträchtliche Ferne, ob ihm ein guter oder ein böser Mensch begegnen wird." {jl.ev08.102,03}
Bd X/226 bringt weitere Beispiele, auch über die Außenlebenssphäre von Hunden, welche, wie auch die Katzen, dieses seelische Wahrnehmungsvermögen in besonders hohem Grade besitzen.
Gute Menschen strahlen eine wohltätige Wirkung aus (z. B. auch bezgl. des Gedeihens eines von ihnen unterhaltenen Gartens), während bei Bösen das Gegenteil eintritt.
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