Makel und Vertrauensverlust als Sündenfolgen überwinden

Jesu Christi Mitteilungen durch Prophet Jakob Lorber (1800-64)


Kurzfassung der Aussagen in Lorbers Werken

Alle Verfehlungen gegen die göttl. Ordnung hinterlassen Spuren im eigenen Charakter und im Verhältnis zu Gott = Jesus Christus. Diese Folgen müssen eigens überwunden werden.

1) Durch jede Sünde bleibt ein Makel so lange an der Seele, bis der Mensch der Sünde aus Einsicht und um des Guten willen völlig entsagt hat. (a jl.ev06.019,04)

2) Selbst wenn Sünden durch Reue und Wiedergutmachung gelöscht sind, bleibt eine Scheu, sich genauso vertrauensvoll an Gott zu wenden, als wenn man nicht gesündigt hätte. Man sollte wissen, daß Jesus Christus aber kein zorniger und rachgieriger, sondern ein geduldiger, äußerst liebevoller und sanftmütiger Gott ist. Durch ständige innere Verbindung zu ihm und häufiges und rechtes Beten wird das nötige Vertrauen wieder eingeübt. (a jl.ev09.087,01-06)


Originaltexte: Makel und Vertrauensverlust überwinden

zu 1) Durch jede Sünde bleiben Makel: a »Ein Fleck bleibt so lange an der Seele, bis der Mensch der Sünde völlig entsagt hat! Wer aber der Sünde vollernstlich darum entsagt hat, weil sie böse ist und den Menschen verdirbt und von Gott und von allem Guten und Wahren abwendet, der hat auch gar keinen Fleck mehr an seiner Seele.« (a jl.ev06.019,04) zu 2) Jünger fragten Jesus, wie Gottvertrauen, das durch Sünden verringert wurde, wieder aufgebaut werden kann. Sie begriffen, daß durch Sünden ein Mensch a »in seinem Vertrauen und Glauben ... geschwächt wird, und so er auch die begangene Sünde bereut und irgendeinen durch sie verursachten Schaden völlig gutgemacht hat, so bleibt doch eine Scheu in der Seele, vermöge der er sich nicht so glaubensvoll zu Dir zu wenden getraut, als hätte er nicht gesündigt. Was soll dann solch ein Mensch tun, um Dich also um etwas zu bitten, daß er es voll glaubete, daß Du ihn erhören werdest?« (a jl.ev09.087,01-02)

   Jesus antwortete ihnen: a »Der soll wissen, daß Ich erstens kein zorniger und rachgieriger, sondern ein geduldiger und liebevollst sanftmütiger Gott bin, wie das schon durch den Mund der Propheten ist gesagt worden und Ich nun zu allen Sündern rufe: Kommt alle zu Mir, die ihr mühselig und mit Sünden belastet seid; denn Ich will euch alle erquicken! (a jl.ev09.087,03)

   Und zweitens sollen sich die Menschen im wahren Beten allzeit üben und darin nicht laß werden; denn ein rechtes und festes Vertrauen wird dem Menschen auch durch eine rechte Übung eigen, die noch stets dem Jünger in was immer für einem Fache zur Meisterschaft verholfen hat. (jl.ev09.087,04)

   Ein mit allen diesirdischen Gütern wohlversehener Mensch verlernt leicht das wahre und glaubensvolle Beten. Kommt endlich einmal eine Not über ihn, so fängt er wohl auch an, durchs Beten bei Gott Hilfe zu suchen; aber er hat bei sich zu wenig Vertrauen dahin, daß er bei Gott werde Erhörung finden, und der Grund liegt offenbar im Mangel an der Übung des lebendig vollen Vertrauens zu Gott. (jl.ev09.087,05)

   Wodurch aber kann der Mensch sein Vertrauen zu Gott wohl besser kräftigen als durch die Übung, bestehend im Beten und Bitten ohne Unterlaß?« (jl.ev09.087,06)


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