Rettung Verstorbener durch Aufklärung?

Jesu Christi Mitteilungen durch Prophet Jakob Lorber (1800-64)


Kurzfassung der Aussagen in Lorbers Werken

Auch Spiritismus, d.h. hellsichtiger und hellhöriger Kontakt zu Geistwesen kann eine Methode sein, unwissende oder herumirrende Verstorbene aufzuklären, ihnen Orientierung zu geben und ihnen die göttl. Ordnung vorzustellen oder ihnen Umkehrmöglichkeiten aus ihrer mißlichen Lage aufzuzeigen.

1) Für Verstorbene und umkehrwillige Dämonen gilt ähnliches wie für hilfesuchende Sünder auf Erden. (a jl.ev02.209,07; jl.hag2.026,15)

2) Irrende Geister brauchen deutliche Ermahnungen, Verlorene soll man suchen. (a jl.hag2.026,18)

3) Umkehrwillige Höllenbewohner sollten wissen, daß ihnen Gottes Gnade, Liebe und Erbarmung mehr als auf dem halben Wege entgegenkommen wird. (a jl.hag2.026,07)

4) Auch Geistwesen erlangen die Vergebung ihrer Verfehlungen, wenn sie Liebe ausüben, Demut entwickeln und zu Gott = Jesus Christus umkehren. (a jl.gso1.084,23)

5) Menschen sollten ebenso wie Geister auf Rache verzichten, denn dies ist eine höllische Eigenschaft. (a jl.ev03.059,08)

6) Wer es erträgt, durch einen hilfesuchenden Verstorbenen oder umkehrwilligen Teufel zeitweilig besetzt (d.h. besessen) zu werden, damit er aus den Banden Satans frei werden kann, handelt barmherzig und im göttlichen Sinne. (a jl.ev02.209,08; jl.ev03.163,06)

7) Umkehrwillige Geister sollten sich ausschließlich an Jesus Christus wenden, damit er ihnen Aufnahme und Kraft gewährt. Menschen können sie nur belehren, Jesus dagegen kann retten und helfen. (a jl.hag1.002,06)

8) Wo nicht mehr gesündigt und Jesus angenommen wird und einzieht, werden alle Sünden vergeben. Licht und Leben ziehen dort ein. (a jl.ev06.068,12-13)

9) Durch rechten Spiritismus können Seelen gerettet werden. Freilich versuchen Satan und seine Helfer, gerade auch den Spiritismus für die eigenen Zwecke zu benutzen. (a jl.FBot.036,02)

10) Wer durch recht praktizierten Spiritismus armen Seelen und umkehrwilligen Dämonen hilft, nimmt Gefallenes und Verachtetes auf, erfüllt also Gottes Willen. (a jl.ev03.163,07-11; Lk.05,31)


Originaltexte: Rettung Verstorbener durch Aufklärung

zu 1) Was für hilfesuchende irdische Sünder gilt, gilt auch für Verstorbene in ähnlicher Lage. Jesus empfahl: a »Ich sage zu euch allen: Was immer für Sünder und Sünderinnen in euer Haus hilfesuchend kommen, so sollt ihr ihnen nimmer die Türe weisen, sondern ihnen helfen, als hätten sie nie gesündiget; und habt ihr ihnen erst geholfen, so sollt ihr dabei auch alles aufbieten, um die Sünder für die Zukunft zu bessern auf dem Wege der Liebe und der Weisheit, aber jener wahren Weisheit, die stets nur aus der Liebe hervorgeht!« (a jl.ev02.209,07)

   Gefallene und Darniederliegende brauchen und verdienen Hilfe, auch und gerade im Jenseits: a »Der Gerechte hat nicht Ursache zu weinen, da ihn nur eine leichte Bürde drückt; wer aber eine große Bürde hat auf seinem Nacken und fällt mit der Bürde und weint dann unter der Bürde, wer möchte da wohl ein also steinernes Herz haben und nicht betrauern den hart Gefallenen und alles aufbieten, um ihm wieder aufzuhelfen, so es nur möglich wäre?!« (a jl.hag2.026,15)

zu 2) Auch beim Umgang mit Verstorbenen gilt: a »Ihr sollt die Irrenden kräftig ermahnen; und wer da euren Augen entschwand, den sollt ihr suchen kraft aller Meiner Liebe in euch.« (a jl.hag2.026,18)

zu 3) Tröstlich für umkehrwillige Geister ist: »Wer da alsbald umkehren wird, dem soll Meine Gnade, Liebe und Erbarmung mehr als auf dem halben Wege entgegenkommen.« (a jl.hag2.026,07)

zu 4) Für verstorbene Sünder und Dämonen gilt, was für Erdenmenschen verheißen wurde: a »Im Gleichnis vom verlorenen Sohne zeigt der Herr, welches das allergültigste Mittel ist, um zur Vergebung seiner Sünden zu gelangen, nämlich die wahre liebtätige, demütige und liebeerfüllte Umkehr zu Gott, dem allerbesten und allerliebevollsten Vater aller Menschen!« (a jl.gso1.084,23)

zu 5) Umkehrwillige Höllenbewohner bzw. Menschen müssen vor allem auf Rache verzichten: a »Ärger... ist ein Abkömmling des Zornes und der Rache... Rachedurst ist nur in der Hölle daheim!« (a jl.ev03.059,08)

zu 6) Für den Umgang mit Verstorbenen und Dämonen gilt, was Jesus über die Hilfe für Sünderinnen empfahl: a »Eine Ehebrecherin ist bei den Juden nach Moses wirklich eine Sünderin, die sofort gesteinigt werden soll, und zwar auf dem kürzesten Wege von jedermann, der ihr nach der Tat zuerst begegnet. Ich aber sage euch: Wer die Flüchtige aufnimmt in sein Haus und sucht sie zu retten doppelt - geistig und leiblich -, der wird dereinst von Mir mit freundlichen Augen angesehen werden, und seine Schuld wird in den flüchtigen Sand eingegraben werden, dessen Furchen der Wind verwehen soll! Wer aber einen Stein nach ihr wirft und ist selbst nicht frei von jeglicher Sünde, der wird dereinst ein schweres Gericht von Mir aus zu bestehen haben! Denn wer Mir wiederbringt, was da verloren war, der soll im Himmelreiche dereinst eines großen Lohnes wert befunden werden; wer aber da richtet, wenn auch gerecht nach dem Gesetze, der wird dereinst auch gerecht und streng nach Meinem Gesetze gerichtet werden!« (a jl.ev02.209,08)

   Gerade für die Rettung von Höllenbewohnern gilt auch Jesu Versprechen: a »Wer Mir einen Verlorenen wiederbringt, wird mehr Lohnes erhalten als derjenige, der Mir auf einer eingefriedeten Weide hundert Lämmer wohl gehütet hat. Denn einen ehrlichen Menschen bei der Ehre und Tugend erhalten, ist eine gar leichte Arbeit; aber einen von allen Verachteten wieder zu Ehren erheben und aus einem verstockten Sünder einen Tugendhelden zeihen, will sehr bedeutend mehr gesagt haben! Und nur das wird von Mir hoch angesehen, - das erstere aber nur für eine Arbeit der faulen Knechte!« (a jl.ev03.163,06)

zu 7) Aus folgenden Gründen sollten umkehrwillige Höllengeister zu Jesus hingeführt werden: a »So jemand die Werke der wahren Buße gewirkt hat, der komme zu Mir, damit Ich ihn aufnehme wie einen verlorenen Sohn und ihn behalte in Meiner Kraft. Denn der Knecht kann raten, Ich aber kann es tun; der Diener kann belehren, allein die Erlösung ist nur Mein Werk; der Knecht kann beten, aber nur Ich kann segnen. Mein Diener muß richten gerecht; aber das Recht der Gnade hat nur der Herr.« (a jl.hag1.002,06)

zu 8) Wenn ein Wesen seine Sünde a »erkannt hat und sich ganz von der Sünde abgewendet hat, so kommt denn auch Jesus in sein Haus, um ihn vollständig von allen Übeln zu heilen. Wo aber Jesus einmal eingezogen bin, da ist auch die vollste Vergebung aller Sünden und das Licht und das ewige Leben selbst eingezogen.« (a jl.ev06.068,12-13)

zu 9) Medialer Kontakt mit der Geisterwelt (Spiritismus) ist deshalb relativ riskant, weil Medium oder Hörer kaum je sicher sein können, wer sich als jenseitiger Antwortgeber meldet. Daher ist folgende Warnung aus dem Jenseits ernst zu nehmen: a »Obgleich auch der Satan an allen (spiritistischen) Einrichtungen, welche zur Errettung der Seelen vorhanden sind, teilnehmen darf, so sind demselben doch Schranken gesetzt, und in seiner Blindheit verdirbt er sich oft seine Sache mehr als Andere; die göttliche Weisheit weiß es so zu leiten, daß seine Unternehmungen statt zum Fluche oft zum Segen verwandelt werden.« (a jl.FBot.036,02)

zu 10) Für rechten Spiritismus gelten sicher auch Jesu folgende Ausführungen über den Umgang mit Sündern: a »Ich bin der Allerhöchste, so ihr es annehmen wollet, und Ich suche und nehme auf nur das Verachtete und in den Augen der Welt Verlorene. Denn die Gesunden bedürfen des Arztes sicher nicht! (a jl.ev03.163,07; Lk.05,31)

   Wollt ihr demnach vollkommen Meine wahren Jünger und Diener sein, so müsst ihr auch in allem also sein, wie nun Ich Selbst es bin. (jl.ev03.163,08) So ihr einen Blinden auf der Straße wandeln sehet, und seht aber auch, daß der von ihm betretene Weg ein höchst gefährlicher besonders für einen Blinden ist, werdet ihr da dem blinden Wanderer nicht sobald unter die Arme greifen und zu ihm sagen: "Höre, Freund, der Weg, den du nun wandelst, ist sehr gefährlich; laß dich führen, auf daß du nicht hinabstürzest in einen Abgrund!" Und so er sich euch dann aufs Wort anvertraut, werdet ihr euch schämen, den Blinden zu führen? Sicher keiner aus euch allen! (jl.ev03.163,09)

   Ein Sünder aber ist oft noch um vieles geistig blinder als der fleischlich Blinde; wer kann sich da schämen, einem im Geiste Blinden unter die Arme zu greifen?! (jl.ev03.163,10)

   Darum sei vor euch in der Zukunft kein Sünder so groß, als daß ihr euch seiner schämen könntet, ihm auch einen Führer abzugeben!« (jl.ev03.163,11)


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