Weihnachten - ein aus dem Heidentum übernommenes Wintersonnenwendfest?

Teile aus: Ralph Woodrow: "Die römische Kirche - Mysterienreligon aus Babylon", Verlag 7000, 1. Aufl. 1992, Kap. 20, S. 155-159


Inhaltsübersicht:

Es ist nicht entscheidend, daß wir das genaue Datum, an dem Jesus geboren ist, kennen. Das Wichtigste ist natürlich, daß Er geboren ist! Die ersten Christen gedachten des Todes Christi (1.Kor.11,26), nicht jedoch Seiner Geburt.

Die »Katholische Enzyklopädie« schreibt: »Weihnachten gehörte nicht zu den ersten Festen der Kirche. Irenaeus und Tertullian hatten es nicht auf ihrer Liste der Feste.«2

25. Dezember = Geburtstag des Sonnengottes

Die Neuoffenbarungen Jesu erwähnen den 7. Januar als Geburtstag Jesu. In vielen orthodoxen Gemeinden wird der 6. Januar als Geburtstag gefeiert. Wie kommt es, dass letztlich der 25. Dezember als Geburtstag Jesu gefeiert wird? Wurde hier ein heidnisches Fest 'christianisiert'?
Christus als Sonnengott

Mosaik des Christus als Sol Invictus

in der Vatikanischen Nekropole, 3. Jahrhundert

    Als später christliche Gemeinden an verschiedenen Orten begannen, die Geburt Jesu zu feiern, gab es bezüglich des genauen Geburtsdatums Jesu große Meinungsverschiedenheiten. Erst im späten vierten Jahrhundert hielt die Römische Kirche das Datum des 25. Dezember ein.3 Schon im fünften Jahrhundert bestimmte sie dann, daß die Geburt Jesu nun für immer an diesem Tag gefeiert werden sollte, obwohl dies der Tag des alten römischen Festes der Geburt des Sols war. Sol war einer der Namen des Sonnengottes! 4

    Nach Frazer »war der heidnisch-religiöse Kult, der am meisten dazu beitrug, daß der 25. Dezember in der ganzen römischen und griechischen Welt eingehalten wurde, die Sonnenanbetung des Mithraismus . . . Deren Winterfest wurde 'die Geburt' - 'die Geburt der SONNE' - genannt«.5

    War dieses heidnische Fest dafür verantwortlich, daß der 25. Dezember von der Römischen Kirche ausgewählt wurde? Lassen wir die »Katholische Enzyklopädie« antworten. »Das bekannte Sonnenfest des Natalis invicti - die Geburt der unbesiegten Sonne -, das am 25. Dezember gefeiert wurde, trägt wesentlich die Verantwortung für unser Festdatum im Dezember«!6

    Es ist verständlich, daß Verwirrung dadurch entstand, daß heidnischer Sonnenkult in Rom »christianisiert« wurde.

    Einige dachten, Jesus war Sol, der Sonnengott! »Tertullian mußte beteuern, daß Sol nicht der Gott der Christen war; Augustin verurteilte die ketzerische Identifizierung des Christus mit dem Sol.

    Papst Leo I. rügte erbittert das Weiterbestehen der Sonnenkulte, da Christen, sogar auf der Türschwelle der Basilika der Apostel stehend, ihr den Rücken zukehrten, um die aufgehende Sonne anzubeten.«7

    Das Winterfest war in der Antike sehr populär. »Im heidnischen Rom und in Griechenland, in der Zeit der teutonischen Barbaren, in den fernen Zeiten der alten ägyptischen Zivilisation, im Anfangsstadium der Entwicklung der Völker im Osten, Westen, Norden und Süden war die Zeit der Wintersonnenwende immer eine Zeit der Freude und der Festlichkeit8

    Da diese Festtage so beliebt waren, wurden sie von der Römischen Kirche als Zeit der Geburt Jesu übernommen.

Haben die Weihnachtsgebräuche heidnischen Ursprung

Sind die Bräuche, die wir heutzutage zu dieser Jahreszeit pflegen, christlichen Ursprungs? Oder ist auch Weihnachten ein weiteres Beispiel für eine Mischung zwischen Heiden- und Christentum?

Wenn wir das englische Wort für Weihnachten »Christmas« betrachten, sehen wir bereits hier ein Anzeichen für Vermischung. Obwohl das englische Wort für Christus »Christ« enthalten ist, so ist auch das Wort »Mass« zu finden, was übersetzt heißt: »Messe«.

Wenn wir an all die ausgefeilten Zeremonien denken, an die Gebete für die Toten, die Wandlungsriten und an die komplizierten Rituale der römisch-katholischen Messe, kann dann jemand dies noch ernsthaft mit dem Jesus der Evangelien vergleichen? Jesu Leben und Sein Dienst waren von solchem Ritualismus unbelastet.

Wie Paulus fürchten wir uns davor, daß jemand in Bezug auf die »Einfalt Christus gegenüber. . .verdorben «wird (2.Kor.11,3) durch heidnischen Einfluß mittels Ritualen wie z.B. der Messe. Betrachten wir die Sache von dieser Seite, ist das Wort »Christmette« (engl. Christmas) d.h. Christus-Messe in sich selbst ein Widerspruch.

Weihnachtsgeschenke = Saturnaliennachahmung

Einige unserer heutigen Weihnachtsbräuche waren von den römischen Saturnalien beeinflußt. »Es ist allgemein bekannt«, sagt ein Autor, »daß das, was wir mit der Weihnachtszeit verbinden - die Festtage, das Geschenkeverteilen, das allgemeine Gefühl des Wohlbefindens und der Freundlichkeit gegenüber anderen - größtenteils das Erbe des römischen Winterfestes der Saturnalien. . . Überbleibsel aus dem Heidentum ist«9

Tertullian erwähnt, daß der Brauch, Geschenke untereinander auszutauschen, ein Teil der Saturnalien war.

Es gibt nichts daran auszusetzen, sich zu beschenken, natürlich nicht. Die Israeliten überreichten sich in Festzeiten gegenseitig Geschenke - selbst bei Festen, die nur noch aus reiner Tradition eingehalten wurden (Esther 9,22).

Manche versuchten jedoch, die Weihnachtsgeschenke mit den Gaben in Verbindung zu bringen, die die drei Weisen Jesus dargebracht hatten. Sie brachten auch Jesus ihre Geschenke dar, nicht untereinander!

Hand nach rechts Neuoffenbarungen zum Besuch der 3 Könige: jl.kjug.027,01 .07-11 | jl.kjug.028,01-29 | jl.kjug.029,01-17 )

Der immergrüne Weihnachtsbaum

Den Weihnachtsbaum, so wie wir ihn kennen, gibt es erst seit wenigen Jahrhunderten, obwohl die Vorstellung von heiligen Bäumen sehr alt ist.

Eine alte babylonische Fabel erzählt von einem immergrünen Baum, der aus einem toten Baumstumpf herauswuchs. Der tote Stumpf symbolisiert den toten Nimrod.

Der neue immergrüne Baum soll darstellen, daß Nimrod in Tammuz wieder ins Leben gekommen ist!

Unter den Druiden wurde die Eiche heilig gehalten; unter den Ägyptern war es die Palme; in Rom die Tanne, die während der Saturnalien mit roten Beeren behängt wurde!10

Von dem skandinavischen Gott Odin glaubte man, daß er denjenigen, die sich zur Weihnachtszeit seinem heiligen Tannenbaum näherten, besondere Geschenke übergab." Es gibt in der Bibel wenigstens zehn Stellen, in denen der grüne Baum mit Götzendienst und falscher Anbetung verbunden wird (1.Kön.14,23) etc.

Da alle Bäume wenigstens einen Teil des Jahres grün sind, sind die Bäume, die besonders als grüne bezeichnet werden, wahrscheinlich immergrüne Bäume.

Weihnachtsbaumschmuck

Schmücken des Weihnachtsbaumes

Dekoration des Baumes von Ludwig Richter (1803)

»Der Weihnachtsbaum . . . nimmt die Vorstellung der Anbetung von Bäumen wieder auf . . . vergoldete Nüsse und Bälle symbolisieren die Sonne ... all die Festlichkeiten der Winter-Sonnenwende sind in die Weihnachtstage hineingebracht worden ...

Die Zweige der Stechpalme mit den roten Früchten werden in Großbritannien, in Frankreich und Nordamerika als Weihnachtsdekoration verwendet und werden zunehmend auch in Mitteleuropa populär. Die Verwendung der Stechpalme stammt von den Zeremonien der Druiden. Auch die Verwendung der Mistel stammt von den Zeremonien der Druiden. Das Küssen unter in Wohnungen aufgehängten Mistelzweigen gehört zu den Weihnachtsbräuchen in den USA und England.

Der Weihnachtsbaum stammt von den Ehrungen, die der heiligen Tanne des Odin erwiesen wurde.«12

Es ist nun interessant, nach all diesen Informationen, die Aussage Jeremias mit der heutigen Sitte, in der Weihnachtszeit einen Baum zu schmücken zu vergleichen. »Denn die Ordnungen der Völker - ein Götze ist es, der sie gab. Ja, ihre Götzen sind Holz, das einer aus dem Wald geschlagen hat, ein Werk von Künstlerhänden, mit dem Schnitzmesser hergestellt. Man schmückt es mit Silber und mit Gold. Mit Nägeln und mit Hämmern befestigen sie es, daß es nicht wackelt. Sie sind wie eine Vogelscheuche im Gurkenfeld und reden nicht; . . .« (Jer.10,3.4)

Wie aus dem Zusammenhang hervorgeht, machten die Leute in der Zeit Jeremias aus dem Baum wirklich einen Götzen. Der Ausdruck »Künstler« weist daraufhin, daß es sich nicht um einen einfachen Holzfäller handelte, sondern um eine Person, die Götzen herstellte (siehe Jes.40,19.20; Hos.8,4-6).

Und das Wort »Schnitzmesser« bezieht sich ausdrücklich auf ein Schnitzwerkzeug.

Wenn wir diesen Abschnitt aus Jeremia zitieren, wollen wir nicht unterstellen, das Menschen, die heutzutage einen Weihnachtsbaum in ihren Wohnungen oder Kirchen stellen, diesen anbeten. Solche Bräuche sind jedoch lebendige Beispiele, wie Heidnisches und Christliches zusammengemischt wurde.


Hand nach rechts Jesu Haltung zu Feiertagen


Anmerkungen, Quellen

1. Clarke's Commentary, Bd. 5, S. 370, »Luke«

2. The Catholic Encyclopedia, Bd. 3, S. 724, Art. »Christmas«

3. ebd. S. 725

4. The Encyclopedia Americana, Bd. 6, S. 623

5. Frazer, The Golden Bough, S. 471

6. The Catholic Encyclopedia, Bd. 3, S. 727, Art. »Christmas«

7. ebd.

8. Walsh, Curiosities of Populär Customs, S. 242

9. Bailey, The Legacy of Rome, S. 242

10. Walsh, Curiosities of Populär Customs, S. 242

11. Urlin, Festivals, Holy Days, and Saints' Days, S. 222

12. ebd. S. 238


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