Der Pinienzapfen

als Symbol der Fruchtbarkeit, Erneuerung und Unsterblichkeitssymbol im Heidentum und Katholizismus


Weniger beachtet und bekannt, aber dennoch immer wieder auftauchend, verwendet die kath. Kirche das Bild des Pinienzapfens. Sowohl der Papst, als auch Kirchen verwenden dieses Symbol, das ebenfalls aus dem Heidentum übernommen wurde.

Pinienzapfen

Pinienzapfen

Da der Pinienzapfen (Bild links) innerhalb der Schuppen eine große Anzahl von Samen enthält, zählt er wie andere vielsamige Gewächse (z. B. Granatapfel und Kürbis) zu den Sinnbildern für Reichtum, Fruchtbarkeit und fleischliche Liebe (deshalb auch Symbol für den Phallus).

Er gleicht einer Flamme, ist phallisch und verkörpert männliche Schöpferkraft, Fruchtbarkeit und Glück.

Das Bild rechts zeigt einen geflügelten assyrischen, dreifach gekrönten Gott, der einen Pinienzapfen in seiner Hand hält, ein Symbol, das sich bis zum Babylonischen Gott Tammuz zurückverfolgen lässt.

Vom Pinienbaum nahm man an, dass er die Seele vor dem Verderben bewahre, daher wurde er als Sargholz genutzt oder auf Friedhöfe gepflanzt. Die Pinie ist ein Apotropaion (Magisches Schutzmittel).

Wikipedia über den Pinienzapfen = Piniennuss in Antike und Christentum

    Pinienzapfen in Hand eines assyr. Gottes, Tiara als Kopfbedeckung

    Pinienzapfen in Hand eines assyr. Gottes, Tiara als Kopfbedeckung
Pinie im Cortile della Pigna, Vatikan. Museen

Pinie im Cortile della Pigna, Vatikan. Museen.

Die Zirbelnuss zierte im heidnischen Rätien als Fruchtbarkeits- und Unsterblichkeitssymbol unzählige römische Pfeilergrabmäler.

Der beinahe vier Meter hohe Pinienzapfen aus Bronze im Cortile della Pigna bei den vatikanischen Museen war in der Antike ein Brunnen und ist mittlerweile etwa 1900 Jahre alt. Er steht seit 1608 auf seinem heutigen Platz. Weiteren heidnische Symbole befinden sich am und um diesen riesigen Pinienzapfen.

Die Katholische Kirche übernahm das heidnische Symbol und deutet die Pinie um als den Lebensbaum und als Zeichen der Auferstehung und Unsterblichkeit. Der Pinienzapfen findet sich daher in kath. Kirchen immer wieder, z.B. an Kanzeln.

Dionysos-Statue mit Thyrsos, aus Dionysos-Yusupov Palace

Dionysos-Statue mit Thyrsos-Stab mit Pinienzapfen

    Der Pinienzapfen als Symbol entstammt dem ägyptischen Isiskult und war auch in den Kulten des Dionysius und der Kybele in Gebrauch.

    Der Thyrsos-Stab oder Bacchusstab mit Pinienzapfen ist in der griechischen Mythologie ein Stab, der als Attribut von Dionysos und seinen Begleitern, den Mänaden und den Satyrn, getragen wird. Ein Pinienzapfen bildet am Stab den bekrönenden Abschluss

    Die letzten Päpste (Johannes Paul II, Benedikt XVI u. Franziskus) verwenden häufig eine Papst-Ferula (Hirtenstab), die einen Pinienzapfen unter dem Kreuz enthält. Das ist wohl kaum ein Zufall... Übrigens wurde aus dem heidnischen Gott Dionysos der christliche Heilige Dionysius...

    Pinienzapfen am Papststab (Ferula)


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