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Kapitelinhalt 46. Kapitel: Die Bewohner der Flachländer. Ihre Bau- und Wohnwesen und ihre mehr weltliche Gesinnung.

Originaltext 1. Auflage 1855 durch Project True-blue Jakob Lorber

Text, Verseinteilung und Überschriften nach 4. Auflage 1969 Lorber-Verlag

01] Was da die Tiefe betrifft oder vielmehr die Flachländer dieses Planeten, so haben wir bei verschiedenen Gelegenheiten schon so Manches von der Lebensweise der Saturnusbewohner erfahren, und so wird uns nur noch Einiges zu erwähnen übrig bleiben.

02] Eine Art Städte giebt es in diesem Planeten allland nirgends, dessen ungeachtet aber wohnen hier und da, besonders in der Gegend der kleinen Seen und andrer minder großen Flüsse die Familien näher an einander gerückt, denn auf den Höhen, und zwar besonders in einigen Continentländern und deren südlichen Theilen; nur sind sie nicht so zahlreich in einem Wohnhause beisammen, wie auf der Höhe, denn da besteht eine ganze Familie gewöhnlich nur aus den beiden Eltern und ihren Kindern. Was die Groß- oder Urältern betrifft, so leben diese gewöhnlich mit dem Beibehalte von einigen Dienst- oder Hülfgenossen.

03] Auch wohnen diese Menschen selten auf einem oder dem andern euch schon bekannten Wohnbaume, sondern ihre Wohnungen bestehen zumeist aus einer Art Gezelten, welche aus übereinander gelehnten Bäumen errichtet sind, und zwar auf folgende Art: Die Bäume werden rund pyramidenartig zusammengestellt, dann werden sie von der Erde angefangen bis zur Spitze hinauf in Kreisen mit Latten beschlagen. Diese Latten werden dann mit allerlei Laubwerk überdeckt, und das zwar von außen wie von innen; gegen Morgen wird dann ein gehörig geräumiger Ausgang gelassen, und so ist das Wohnhaus auch schon fertig.

04] Was die Räumlichkeiten betrifft, so ist da ein solches Wohnhaus freilich wohl nicht so viel fassend, als ein Wohnbaum auf den Bergen; aber dessen ungeachtet ist ein solches Gezelthaus noch immer so raumhaltig, daß ihr ganz bequem zehn Regimenter von euren Soldaten im selben beherbergen könntet.

05] Die innere Einrichtung derselben ist eben also gestaltet, wie in den lebendigen Wohnhäusern, auf der Höhe, nämlich mit einer abgestumpften pyramidenartigen Schlaflehne und vor derselben mit einer runden Erhöhung, welche da den Dienst eines Tisches verrichtet; und darin besteht auch schon die ganze innere Einrichtung des Wohnhauses.

06] Was aber dann ihre sonstigen Geräthschaften, als Werkzeuge, Speisegefäße, Kleidungen und Speisevorräthe betrifft, so wird all' dieses in den sogenannten Vorrathskammern aufbewahrt, welche in der Tiefe ebenso erbaut sind, wie auf der Höhe.

07] Die Tempel betreffend, so sind diese auch ganz auf die Art erbaut, wie auf den Bergen, nur sind sie manchmal beiweitem kleiner und nicht so erhaben prachtvoll, als auf den Höhen; auch hat in der Tiefe nicht jedes einzelne Wohnhaus einen eigenen Tempel, sondern mehrere Familien haben da nur einen.

08] Das wäre somit der architectische Theil in der Tiefe bis auf einige Ziergärten, die gewöhnlich ein Eigentum eines privilegirten Patriarchen sind. Wie diese Gärten geschmückt sind, ist euch schon bei der Gelegenheit der Beschreibung der Schalthiere, und zwar namentlich der Schnecken gezeiget worden. Hier und da giebt es in den Gärten auch Schneckenhäuser, die zur lustigen Bewohnung für die Kinder eingerichtet werden, wie ihr solches schon vorhinein habt kennen gelernt.

09] Wer in der Tiefe gewöhnlich der Patriarch ist, ist auch schon gezeigt worden; denket nur zurück an das euch schon bekannte Thier mit dem Schlangenschweife und dem Feuerauge, da wird sich euch alsogleich der Held mit der gewonnenen Haut und dem daraus verfertigten Mantel als Patriarch aufführen. Daß aber eben dieser heldenmüthige Patriarch von dem großen Geiste um so mehr bedeutendviel Wenigeres angesehen wird, denn der Patriarch auf den Höhen, läßt sich ohne vieles Nachdenken sehr leicht begreifen; daß sich demnach mit einem solchen bemäntelten Patriarchen die Engelsgeister eben nicht sehr und zu häufig abgeben, solches kann auch ohne vieles Nachdenken begriffen werden, und daß darob die Ebenenbewohuer viel weltlicher gesinnt sind, denn die auf den geheiligten Bergen, auch solches läßt sich wieder ohne vieles Nachdenken begreifen. Sie sind wackere Brüder und Schwestern mit einander, reden oft sehr weise mit einander, und halten sich demnach für viel aufgeklärter und gescheidter, denn die Bewohner der Gebirge; allein wenn es ihnen schlecht zu gehen anfängt bei aller ihrer Weisheit, so machen sie dennoch wallfahrtartige Ausflüge auf die Berge, allwo sie, wie ihr schon wißt, eines Andern belehrt werden.

10] Somit giebt es in der Tiefe auch sehr wenig und sehr selten höhere Offenbarungen, außer bei Denjenigen, welche ganz wahrhaft und treu aus der Schule der Berge hervorgegangen sind.

01] Was die Tiefe oder vielmehr die Flachländer dieses Planeten betrifft, so haben wir bei verschiedenen Gelegenheiten schon so manches von der Lebensweise der dort lebenden Saturnbewohner erfahren. Und so wird uns nur noch einiges zu erwähnen übrigbleiben.

02] Eine Art Städte gibt es auf diesem Planeten nirgends. Dessenungeachtet aber wohnen hier und da, besonders in der Gegend der kleineren Seen und minder großen Flüsse, die Familien näher aneinandergerückt als auf den Höhen, und zwar besonders in den südlichen Teilen einiger Kontinentländer. Nur sind sie da nicht so zahlreich in einem Wohnhaus beisammen wie auf der Höhe. Denn da besteht eine ganze Familie gewöhnlich nur aus den beiden Eltern und ihren Kindern. Was die Groß- oder Ureltern betrifft, so leben diese gewöhnlich für sich mit dem Beibehalt von einigen Dienst- oder Hilfsgenossen.

03] Auch wohnen diese Menschen selten auf einem oder dem andern euch schon bekannten Wohnbaume, sondern ihre Wohnungen bestehen zumeist aus einer Art von Zelten, welche aus übereinandergelehnten Bäumen errichtet sind, und zwar auf folgende Art: Die Bäume werden rund pyramidenartig zusammengestellt, dann werden sie von der Erde angefangen bis zur Spitze hinauf in Kreisen mit Latten beschlagen. Diese Latten werden mit allerlei Laubwerk überdeckt, und das sowohl von außen wie von innen. Gegen Morgen (Osten) wird ein gehörig geräumiger Ausgang gelassen. Und so ist das Wohnhaus auch schon fertig.

04] Was die Räumlichkeit betrifft, so faßt ein solches Wohnhaus freilich wohl nicht so viel wie ein Wohnbaum auf den Bergen. Aber dessenungeachtet ist ein solches Zelthaus noch immer so geräumig, daß ihr ganz bequem zehn Regimenter eurer Soldaten darin beherbergen könntet.

05] Die innere Einrichtung ist ebenso gestaltet wie in den lebendigen Wohnhäusern auf der Höhe, nämlich mit einer abgestumpften, pyramidenartigen Schlaflehne und vor derselben mit einer runden Erhöhung, welche den Dienst eines Tisches verrichtet. Und darin besteht auch schon die ganze innere Einrichtung des Wohnhauses.

06] Was aber dann die sonstigen Gerätschaften der Flachlandbewohner, wie Werkzeuge, Speisegefäße, Kleidungen und Speisevorräte betrifft, so wird all dieses in den sogenannten Vorratskammern aufbewahrt, welche in der Tiefe ebenso erbaut sind wie auf der Höhe.

07] Die Tempel sind auch ganz auf die Art erbaut wie auf den Bergen, nur sind sie manchmal bei weitem kleiner und nicht so erhaben prachtvoll wie auf den Höhen. Auch hat in der Tiefe nicht jedes einzelne Wohnhaus einen eigenen Tempel, sondern mehrere Familien haben da nur einen.

08] Das wäre somit das Bau- und Wohnwesen in der Tiefe - bis auf einige Ziergärten, die gewöhnlich ein Eigentum eines privilegierten Patriarchen sind. Wie diese Gärten geschmückt sind, ist euch schon bei Gelegenheit der Beschreibung der Schaltiere, und zwar namentlich der Schnecken, gezeigt worden. Hier und da gibt es in den Gärten auch Schneckenhäuser, die zur lustigen Bewohnung für die Kinder eingerichtet werden, wie ihr solches schon zuvor kennengelernt habt.

09] Wer in der Tiefe gewöhnlich der Patriarch ist, ist auch schon gezeigt worden. Denket nur zurück an das euch schon bekannte Tier mit dem Schlangenschweife und dem Feuerauge, da wird sich euch sogleich der Held mit der gewonnenen Haut und dem daraus verfertigten Mantel als Patriarch aufführen. Daß aber eben dieser heldenmütige Patriarch (der Tiefe) von dem Großen Geiste bedeutend weniger angesehen wird als der Patriarch auf den Höhen, läßt sich ohne vieles Nachdenken sehr leicht begreifen. Auch daß demnach mit einem solchen bemantelten Patriarchen die Engelsgeister eben nicht sehr und zu häufig sich abgeben, solches kann ebenfalls ohne vieles Nachdenken begriffen werden. Und daß darob die Ebenenbewohner viel weltlicher gesinnt sind als die auf den geheiligten Bergen, auch solches läßt sich wieder ohne vieles Nachdenken begreifen. Sie sind wohl recht wackere Brüder und Schwestern miteinander, reden oft sehr weise und halten sich demnach für viel aufgeklärter und gescheiter als die Bewohner der Gebirge. Allein wenn es ihnen schlecht zu gehen anfängt bei aller ihrer Weisheit, so machen sie dennoch wallfahrtartige Ausflüge auf die Berge, wo sie, wie ihr schon wißt, gewöhnlich eines andern belehrt werden.

10] Somit gibt es in der Tiefe auch sehr wenig und sehr selten höhere Offenbarungen, außer bei denjenigen, welche ganz wahrhaft und treu aus der Schule der Berge hervorgegangen sind.

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