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Kapitelinhalt 148. Kapitel: Erneuter Zweifel des Franziskaners wegen des Anblickes von Robert Blum. Seiner Teufelsangst begegnet Jesus mit den Wundern und Gaben Seiner Vatermilde. (Am 10. Dez. 1849)

Originaltext 1. Auflage 1898 durch Project True-blue Jakob Lorber

Text nach 2. Auflage 1929 Lorber-Verlag

Versnummerierung nach 3. Aufl. 1963, Lorber-Verlag

01] Der Franzsk. geht nun ein paar Schritte vorwärts zu Mir und dem General, und dem Grafen; als er gerade seine wichtige Frage: (Wer bist du, fremder Freund?) losgeben will, kommt gerade Robert Blum zu Mir (natürlich auf einen innern Ruf) und sagt: „Herr! Brod, Wein und Kleidung stehen in der vollsten Bereitschaft."

02] Sage Ich: „Ganz gut, Mein geliebter Robert - Blum (geflissentlich hinzusetzend), in diesem deinem Hause bist du ein Herr - neben dem Herrn, und die große Liebe zum Herrn in deinem Herzen ist die Gesetzgeberin über dein ganzes Haus, und über Alle, die darinnen sind."

03] Als der Franzisk., der aus Liebe zu einer gewissen Freiheit, aber ja nicht aus Liebe zur freiesten großen Wahrheit des Evangeliums seinen Orden verließ, hier des für ihn aus vielen gelungenen Zeichnungen wohlbekannten Robert Blum ganz leibhaftig ansichtig wird, schlägt er die Hände überm Kopfe zusammen, und spricht nach einer stummen Weile: „Aber um Gotteswillen, Jesus, Maria und Josef, und ihr alle lieben Engel und Heiligen Gottes, stehet uns bei! Da befinde ich mich ja in dem Hause eines erzerzischesten Hauptketzers. O Jesus, Maria und o du heiligster Josephus! Das ist ja ebensoviel als in der - Gott steh uns bei! - Hölle selbst! Und da solle irgendwo Christus der Herr Sich aufhalten. O du verfluchter Teufel du, du hinterlistiger Beelzebubteufel du, o du abscheulichster und gleisnerischester Hauptteufel du! Gelt, du hast gemeint, daß du mich hast; aber nichts da, du wildester, grauslichster, abscheulichster und dummster Teufel du! Die seligste Jungfrau hat dich zu rechter Zeit mit ihrer himmlischem Allmacht vor mir entlarvt, und ich kann mich noch aus deinen Klauen entreißen. Ja, ich habe aber auch stets sozusagen allein nur die Hochseligste verehrt, damit sie mich vor den Versuchungen des Teufels bewahren möchte zeitlich, als wie auch ewig. Und jetzt hat sich's doch offenbarst gezeigt, wie sie die Ihrigen vor allen Teufeln in den Schutz nimmt. O ihr bestialischen Teufelsfreunde Alle, und du schon so hübsch ein passabler Teufelskerl Miklosch! Möchtest du mir nun keinen neuen Christus unter eurer herrlichen Gesellschaft bekannt geben? O du Hauptteufelslump, wie schön hast du dir die Mühe gegeben, mich in die Hölle zu bringen! Aber die seligste Jungfrau hat dir einen Strich durch deine böse Rechnung gemacht. Probiers noch einmal, was du vermagst. So bald, als du meinst, wird der Teufel mit einem Frzsk. denn doch nicht fertig."

04] Rede Ich: „Mein Freund, dieß Haus ist weder das eines Ketzers, und noch endlos weniger einer Kompagnie von Teufeln! Das sage Ich, der alleinige ewige Herr Himmels und der Erde dir; denn in der Hölle wandeln nirgends freie Gestalten im Lichte der Himmel. Ist dir aber diese echte himmlische Brüderschaft zu verdächtig und schlecht, so siehst du dort das noch offene Thor, und draußen eine ewig weite Freie. Die Unendlichkeit ist weit, breit, hoch und tief genug. Und nun schweige oder gehe! - Du Brd. Blum aber gehe in den großen Nebensaal, und heiße sie Alle, Alle herauskommen, und lasse des Brodes und Weines in aller Hülle und Fülle auf diesen genug großen runden Tisch bringen, auf daß dieser blinde Narr sich überzeugen mag, wie die vermeintlichen Teufel dieses Hauses aussehen, und wie sie gehalten, und etwa gar gesotten und gebraten werden."

05] Robert begiebt sich schnell - Meinen Willen zu vollziehen - in's große Nebenlokal; und sogleich kommen alle die Altväter, Profeten, Apostel mit Auszeichnungen, an denen sie leicht zu erkennen sind, ebenso auch die Altmütter von der Eva angefangen, und nun auch die Mutter Maria mit dem Josef, und so auch alle in den Evangelien vorkommenden Personen. Diesem großen Zuge folgend schloßen dann die Neuangekommenen als Robert, Messenhauser, Jellineck, Becher, Niklas, Bruno, und alle die zu ihnen Gehörigen, und am Ende auch noch die 24 Tänzerinnen sich an, die vom Weibe Roberts geführt werden, und Wein und Brod in großer Menge dahertragen; und diese Lebenssache in bester Ordnung auf dem besagten Tische aufstellen, Alle aber, die aus dem Nebensaale kommen, sind mit einer starken Glorie umfangen, und das hauptsächlich, um dem Franziskaner die Augen zu öffnen.

06] Als der Tisch ganz bestens bestellet, so sage Ich zu allen denen 29 Neuen: „Kommet her, Freunde und Brüder, und du vom Franzsk. als ein Teufelskerl dargestellter Miklosch trete ganz zu Mir her, und nimm und esse zuerst das Brod des Lebens, und trinke dazu zugleich den Wein des Erkenntnisses und der Kraft, und sage es dann dem Franzisk., der schon lange einen sehr leeren Magen hat, wie dir diese höllische Kost schmecket."

07] Miklosch, der Mich eigentlich heimlich schon draußen hatte zu erkennen angefangen, und darum öfter den Andern zurief, daß sie den Wald vor lauter Bäumen nicht sähen, kommt sogleich allerehrerbietigst und demüthig zu Mir hin, und spricht: „Nun, o Herr, kann ich zum ersten Male meines gesamten Seins wahrhaftigst ausrufen: O Herr, ich bin es nicht werth, daß Du eingingest unter mein sündiges Dach; aber ein heilig Wort nur rede, o Herr, und alles, was in und an mir ist, wird gesund. - Ja, das ist ein wahres lebendiges Brod der Himmel, Dein rechter Leib ohne Falsch und Trug, o Herr! Wer dieses Brod isset, der wird ewig leben; denn dieß Brod hat in sich die Kraft des ewigen Lebens, und welch ein überhimmlisch süßester Geschmack! und dieser Wein, rein aus Deinem Herzen geflossen, ist also auch Dein wahrhaftigstes Blut, durch das uns alle Sünden rein abgenommen werden, die wir je gewöhnlich liederlicher und leichtsinniger Weise auf der Erde begangen haben. Und so denn wage ich es, denselben, gleich wie das heilige Brod zu genießen. - Oh, oh, oh, welch ein Geschmack, und welch ein Geist! O Herr, das faßt kein Sterblicher einer Welt! O mein Gott, o mein Gott und Vater, ist das aber doch eine Herrlichkeit! - O Brüder, esset und trinket, und schmecket es selbst, wie viele Himmel in einem jeden Tropfen zu Hause sind."

08] Alles greift nun zu, und ißt und trinket nach Herzenslust; und Niemand findet Worte, zu beschreiben die große Herrlichkeit des Geschmacks, der Süße und des Geistes.

01] Der Franziskaner geht nun ein paar Schritte vorwärts zu Mir, dem General und dem Grafen. Als er gerade seine wichtige Frage: »Wer bist du, fremder Freund?« von sich geben will, kommt - natürlich auf einen innern Ruf - Robert Blum zu Mir und sagt: "Herr! Brot, Wein und Kleidung stehen in der vollsten Bereitschaft!"

02] Sage Ich: "Ganz gut, Mein geliebter Robert (geflissentlich hinzusetzend:) Blum! - In diesem deinem Hause bist du ein Herr neben dem Herrn, und die große Liebe zum Herrn in deinem Herzen ist die Gesetzgeberin über dein ganzes Haus und über alle, die darinnen sind!"

03] Als der Franziskaner, der aus Liebe zu einer gewissen Freiheit, aber ja nicht aus Liebe zur freien, großen Wahrheit des Evangeliums, seinen Orden verlassen hatte, hier des für ihn aus -vielen gelungenen Zeichnungen wohlbekannten Robert Blum ganz leibhaftig ansichtig wird, schlägt er die Hände über dem Kopfe zusammen und spricht nach einer stummen Weile: "Aber um Gottes willen! Jesus, Maria und Joseph, und ihr alle lieben Engel und Heiligen Gottes, stehet uns bei! Da befinde ich mich ja in dem Hause eines erz-erzzischesten Hauptketzers! O Jesus, Maria und du heiligster Josephus! Das ist ja ebensoviel als in der - Gott steh uns bei! - Hölle selbst! Und da soll Christus, der Herr, sich irgendwo aufhalten!? O du verfluchter Teufel du! Du hinterlistiger Beelzebubteufel du! O du abscheulichster und gleisnerischester Hauptteufel du! Gelt, du hast gemeint, daß du mich hast!? Aber nichts da, du wildester, grauslichster, abscheulichster und dummster Teufel du! Die seligste Jungfrau hat dich zu rechter Zeit mit ihrer himmlischen Allmacht vor mir entlarvt, und ich kann mich noch aus deinen Klauen entreißen! Ja, ich habe aber auch stets sozusagen allein nur die Hochseligste verehrt, damit sie mich vor den Versuchungen des Teufels zeitlich wie auch ewig bewahren möchte. Und jetzt hat sich's doch offenbarst gezeigt, wie sie die Ihrigen vor allen Teufeln in den Schutz nimmt! O ihr bestialischen Teufelsfreunde alle, und du schon so passabler Teufelskerl Miklosch! Möchtest du mir nun keinen neuen Christus unter eurer herrlichen Gesellschaft bekanntgeben? O du Hauptteufelslump, wie schön hast du dir die Mühe gegeben, mich in die Hölle zu bringen! Aber die seligste Jungfrau hat dir einen Strich durch deine böse Rechnung gemacht! Probier's noch einmal, was du vermagst! So bald, wie du meinst, wird der Teufel mit einem Franziskaner denn doch nicht fertig!"

04] Rede Ich: "Mein Freund, dies Haus ist weder das eines Ketzers und noch endlos weniger einer Kompagnie von Teufeln! Das sage Ich, der alleinige, ewige Herr Himmels und der Erde dir! Denn in der Hölle wandeln nirgends freie Gestalten im Lichte der Himmel! - Ist dir aber diese echte himmlische Brüderschaft zu verdächtig und schlecht, so siehst du dort das noch offene Tor und draußen eine ewig weite Freie! Du kannst gehen oder bleiben - das ist uns gleich! Die Unendlichkeit ist weit, breit, hoch und tief genug. Und nun schweige oder gehe! Du aber, Bruder Blum, gehe in den großen Nebensaal und heiße sie alle herauskommen und lasse des Brotes und Weines in aller Hülle und Fülle auf diesen genügend großen runden Tisch bringen, auf daß dieser blinde Narr sich überzeugen möge, wie die vermeintlichen Teufel dieses Hauses aussehen und wie sie gehalten und etwa gar gesotten und gebraten werden!"

05] Robert begibt sich schnell, Meinen Willen zu vollziehen, in den großen Nebensaal. Und sogleich kommen alle die Altväter, Propheten und Apostel mit Auszeichnungen, an denen sie leicht zu erkennen sind, ebenso auch die Altmütter, von der Eva angefangen, und nun auch die Mutter Maria mit dem Joseph und alle in den Evangelien vorkommenden Personen. Diesem großen Zuge folgend, schließen sich denn die Neuangekommenen: Robert, Messenhauser, Jellinek, Becher, Niklas, Bardo und alle die zu ihnen Gehörigen und am Ende auch noch die vierundzwanzig Tänzerinnen an, die vom Weibe Roberts geführt werden; sie tragen Wein und Brot in großer Menge herbei und stellen diese Lebenssachen in bester Ordnung auf dem besagten Tische auf. Alle aber, die aus dem Nebensaale kommen, sind mit einer starken Glorie umfangen, und das hauptsächlich, um dem Franziskaner die Augen zu öffnen.

06] Nachdem der Tisch bestens bestellt ist, sage Ich zu allen den neunundzwanzig Neuen: "Kommet her, Freunde und Brüder! Und du, vom Franziskaner als ein Teufelskerl hingstellter Miklosch, trete ganz zu Mir her und nimm und iß zuerst das Brot des Lebens und trinke dazu zugleich den Wein der Erkenntnis und der Kraft! Und sage es dann dem Franziskaner, der schon lange einen sehr leeren Magen hat, wie dir diese höllische Kost schmeckt!"

07] Miklosch, der Mich eigentlich schon draußen heimlich zuerkennen angefangen hatte und darum öfter den andern zurief, daß sie den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen, kommt sogleich allerehrerbietigst und demütigst zu Mir und spricht: »Nun, o Herr, kann ich zum ersten Male in meinem gesamten Sein wahrhaftigst ausrufen: so Herr, ich bin es nicht wert, daß Du eingehest unter mein sündiges Dach!« - Aber ein heilig Wort nur rede, o Herr, und alles, was in und an mir ist, wird gesund!- Ja, das ist ein wahres lebendiges Brot der Himmel. Dein rechter Leib ohne Falsch und Trug, o Herr! Wer dieses Brot ißt, der wird ewig leben! Denn dies Brot hat in sich die Kraft des ewigen Lebens! Und welch ein überhimmlisch süßester Geschmack! Und dieser Wein, rein aus Deinem Herzen geflossen, ist ebenso Dein wahrhaftigstes Blut, durch das uns alle Sünden abgenommen werden, die wir je schlechter- und leichtsinnigerweise auf der Erde begangen haben. Und so denn wage ich es, denselben gleich wie das heilige Brot zu genießen. - Oh, oh, oh, welch ein Geschmack und welch ein Geist! O Herr, das faßt kein Sterblicher einer Welt! O mein Gott, o mein Gott und Vater, ist das doch eine Herrlichkeit! O Brüder, esset und trinket und schmecket es selbst, wie viele Himmel in einem jeden Tropfen zu Hause sind!"

08] Alles greift nun zu und ißt und trinkt nach Herzenslust, und niemand findet Worte, die große Herrlichkeit des Geschmacks, der Süße und des Geistes zu beschreiben.

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