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Kapitelinhalt 20. Kapitel: Die Hochgebirge und ihre Notwendigkeit als weiteres Beispiel Jesu.

Originaltext 1. Auflage 1898 durch Project True-blue Jakob Lorber

Text nach 2. Auflage 1929 Lorber-Verlag

Versnummerierung nach 3. Aufl. 1963, Lorber-Verlag

01] (Jesus:) „Also wäre dir durchs Wasser nun ein Beleg gegeben, daß auch dieses, dir sicher sehr stumm vorkommende Element, eine eigenthümliche Intelligenz in sich enthält, durch die es dem in ihm zu Grunde liegenden rein göttlichen Ordnungsgesetze den allerpünktlichsten Gehorsam leistet bis zum letzten Tropfen, trotzdem ein jeder Tropfe eine Masse von Trillionen Leben in sich birgt!

02] Aber wir wollen die Sache nicht bei dem alleinigen Wasser schon zur Genüge betrachtet haben, sondern wollen uns zunächst auf die Geburtsstätte des Wassers, also auf die Berge nehmlich wenden, und wollen sehen, ob an ihnen nicht auch irgend eine besondere ganz eigenthümliche Intelligenz, und dieser zufolge auch eine genaue Beobachtung der in sie gelegten Gesetze gar wunderbar zu bemerken ist?!

03] Siehe Freund, auf der Erde findest du allerlei Berge; darunter sind sehr hohe, oder Urgebirge, dann mittlere, das heißt: mittelhohe, oder sogenannte Gebirge der sekundären Formation; und endlich ganz niedere, das heißt mehr Hügel als Berge, die sämtlich nach der irdisch gelehrten Analogie einer tertiären Formation angehören!? Du lächelst nun gewisserart freudig, weil du an Mir auch einen Geologen neuerer Art entdeckst! O da sei du ganz getröstet; denn in der Geologie, wie in der höheren Kosmologie bin Ich so ziemlich bewandert!


04] Aber nun weiter: Wir haben also dreierlei Berge; von diesen drei Arten wollen wir zuerst der höchsten unsere Betrachtung zukommen lassen.

05] Warum sind wohl die Berge auf der Erde? und hier meine Ich ganz besonders - die erste Art. Siehe, ihre Zwecke sind verschieden; für's Erste - sind sie die Regulatoren der freien elektromagnetischen Strömungen, auf daß diese über den ganzen Erdboden gehörig vertheilt werden; für's Zweite - verhindern sie, daß die Luft um die Erde, so diese ihre tägliche schnelle Rotation um ihre Axe macht, nicht stehen bleibe, während die Oberfläche der Erde sich fortbewegt, und dadurch eine über alle Orkane heftigste Gegenströmung hervorbringe, durch die wohl kein Wesen auf der Oberfläche der Erde als bestehend gedacht werden könnte; für's Dritte - ziehen sie die zu mächtigen, durch den Sauerstoff und Wasserstoff bewerkstelligten Feuchttheilchen aus der allgemeinen Luft an sich, (deßhalb ihre höchsten Kanten und Spitzen auch meistens umdünstet, und somit selten sichtbar erscheinen), und diese vereinen sich hier durch die stets mächtig vorhandene Elektrizität, und fallen dann zumeist als Schnee und Eis auf die steilen Abhänge der Berge nieder, von denen sie nach größeren Anhäufungen als mächtige Lawinen in die Gräben, Schluchten, und in die Hochgebirgsthäler stürzen, und daselbst durch ihre starke Anhäufung die sogenannten Gletscher bilden, die dann wieder die besondere Eigenschaft haben, die Kältetheilchen aus der gesamten Luft anzuziehen, und dadurch die niedriger gelegenen Fruchtgegenden vor den alles erstarrenden und zerstörenden Frösten zu bewahren, zugleich aber auch die manchmal zu stark angesammelte Luftelektrizität sehr mächtig zu schwächen, und dazu auch den Kreislauf des Wassers durch die Athmosphäre zu ordnen, ohne welche Thätigkeit die Ebenen der Erde nahe unausgesetzte allerheftigste Wolkenbrüche auszustehen hätten!

06] Du siehst nun aus diesem Wenigen die große Nothwendigkeit der Hochgebirge, und sprichst auch bei dir: Ja, das ist klar, und unwiderruflich wahr; denn wo nur die Menschen es zu rücksichtslos wagten, etwas an der Ureinrichtung der Berge zu ändern, da sind sie auch nur zu bald durch früher nie dagewesene Elementarschäden für ihren Frevel auf das empfindlichste gezüchtigt worden! Siehst du, Freund, also ist es auch! Aber nun kommen wir eigentlich erst aufs Rechte; daher habe nun ganz hauptsächlich wohl Acht!

07] Siehe, damit aber eben die Hochgebirge die wichtige Bestimmung zur Erhaltung eines ganzen Weltkörpers, und alles dessen, was auf seiner weiten Oberfläche sich befindet, erfüllen können, so ist es zunächst durchaus nicht gleichgültig, wo sie sich befinden, und müssen für's zweite durch die gewisserart in ihnen und über ihnen wohnenden Geister, oder (nach deiner Art zu reden,) Kräfte allernothwendigst jene eigenthümliche Intelligenz besitzen, durch die sie in den Stand gesetzt werden, das zu bewirken, wozu sie bestimmt sind.

08] Die ihnen, oder vielmehr ihrer unläugbaren bestimmten Intelligenz, anheimgestellte Wirkungssphäre ist für sie so gut das, als was für unser Einen ein positives Gesetz ist, das sie durch ihre Intelligenz ganz genau wahrnehmen; was du Mir um so mehr glauben kannst, du du doch ehedem selbst von Mir behauptetest, Ich sei durch die Schule der Egypter in die innern Kräfte der Natur sicher eingeweihter gewesen, als alle Gelehrten der Jetztzeit!

09] Da du solches nun einsiehst, so sehe auch ein, daß nur durch die höchst genauste Befolgung der Gesetze, die der Intelligenz dieser großen Auswüchse der Erde anheimgestellt sind, die Erhaltung eines ganzen Weltkörpers bewerkstelligt werden kann; würden aber diese Hochgebirge einmal sich auch gegen die sie bestimmenden Gesetze auflehnen, und gewisserart sagen: Wir wollen keine hohen Erdbeherrscher mehr sein, sondern auch wir wollen nun zu kleinen Fruchthügeln uns erniedrigen! Sage, was würde aus solch einem Gebirgsungehorsam endlich für die ganze Erde für ein namenlosestes Unheil erwachsen?!

10] Siehe nun, obschon diese Hochgebirge keine Früchte tragen, und viele hundert Quadratmeilen unfruchtbares Land ausmachen, und so dem gemeinen Menschenverstande als ‚unnütz' (?) erscheinen; wäre es aber darum wohl wünschenswerth - diese Bergfürsten zu entthronen, und sie zu vermeintlichen Fruchtebenen zu umstalten?

11] Du sagst: Das wolle der Himmel nur verhüten! - Nun - sage auch dazu, daß es der Himmel verhüten wolle, daß die Hochgebirge in der menschlichen Gesellschaft nicht verwüstet werden, sonst wird es auf der politischen Erde nur zu bald also aussehen, als wie es auf der natürlichen aussehen würde, so die natürlichen Hochgebirge zerstöret würden!

12] Siehe, so die Könige der Erde wahrhaft ihrer Bestimmung entsprechen sollen, da müssen sie sein gleich den Hochgebirgen! Verstehst du das? - Du sprichst: »Ja, ich verstehe es nun ganz, und sehe es auch ein, daß Du ein wahrer Urweiser bist!«

13] „Gut, sage Ich dir; die Sache ist aber noch nicht zu Ende; wir haben noch zwei Gebirgsarten vor uns; diese müssen uns auch noch etwas erzählen! - Höre daher weiter an, und sehe, wozu sie da sind."

01] Rede Ich weiter: "Also wäre dir durchs Wasser nun ein Beleg gegeben, daß auch dieses, dir sicher sehr stumm vorkommende Element, eine eigentümliche Intelligenz in sich enthält, durch die es dem in ihm zugrunde liegenden, rein göttlichen Ordnungsgesetze den allerpünktlichsten Gehorsam leistet bis zum letzten Tropfen, trotzdem ein jeder Tropfen eine Menge von Trillionen Leben in sich birgt!

02] Aber wir wollen die Sache nicht bei dem alleinigen Wasser schon zur Genüge betrachtet haben, sondern uns zunächst auf die Geburtsstätte des Wassers, also auf die Berge, wenden und wollen sehen, ob an ihnen nicht auch irgendeine besondere, ganz eigentümliche Intelligenz und, dieser zufolge, auch eine genaue Beobachtung der in sie gelegten Gesetze gar wunderbar zu bemerken ist?

03] Siehe, Freund, auf der Erde findest du allerlei Berge. Darunter sind sehr hohe, oder Urgebirge; dann mittelhohe, oder sogenannte Gebirge der sekundären (zweiten) Formation; und endlich ganz niedere, das heißt mehr Hügel als Berge, die sämtlich nach der irdisch gelehrten Fachbezeichnung einer tertiären (dritten) Formation angehören!? - Du lächelst nun gewisserart freudig, weil du an Mir auch einen Geologen neuerer Art entdeckst! O da sei du ganz getröstet; denn in der Geologie (Erdkunde), wie in der höheren Kosmologie (Weltallkunde), bin Ich so ziemlich bewandert.

04] Aber nun weiter! Wir haben also dreierlei Berge. Von diesen drei Arten wollen wir zuerst der höchsten unsere Betrachtung zukommen lassen.

05] Warum sind wohl auf der Erde die Berge da? - Und hier meine Ich ganz besonders die erste Art. Siehe, ihre Zwecke sind verschieden. Fürs erste sind sie die Regulatoren (Ausgleicher) der freien elektromagnetischen Strömumgen, auf daß diese über den ganzen Erdboden gehörig verteilt werden. Fürs zweite verhindern sie, daß die Luft um die Erde, so diese ihre tägliche, schnelle Drehung um ihre Achse macht, stehenbleibe, während die Oberfläche der Erde sich fortbewegt, und dadurch eine über alle Orkane heftigste Gegenströmung hervorbringe, durch die wohl kein Wesen auf der Oberfläche der Erde bestehen könnte. - Fürs dritte ziehen sie die zu mächtigen, durch den Sauerstoff und Wasserstoff bewerkstelligten Feuchtteilchen aus der allgemeinen Luft an sich (Weshalb ihre höchsten Kanten und Spitzen auch meistens umdünstet und somit selten sichtbar erscheinen). Diese vereinen sich hier durch die stets mächtig vorhandene Elektrizität und fallen dann zumeist als Schnee und Eis auf die steilen Abhänge der Berge nieder. Von da stürzen sie nach größeren Anhäufungen als mächtige Lawinen in die Gräben, Schluchten und in die Hochiebirgstäler und bilden daselbst durch ihre starke Anhäufung die sogenannten Gletscher, die dann wieder die besondere Eigenschaft haben, die Kälteteilchen aus der gesamten Luft anzuziehen und dadurch die niedriger gelegenen Fruchtgegenden vor den alles erstarrenden und zerstörenden Frösten zu bewahren. Zugleich aber schwächen (die Gletscher) auch sehr die manchmal zu stark angesammelte Luftelektrizität und ordnen den Kreislauf des Wassers durch die Atmosphäre, ohne welche Tätigkeit die Ebenen der Erde nahe unausgesetzte, allerheftigste Wolkenbrüche auszustehen hätten!


06] Du siehst nun aus diesem wenigen die große Notwendigkeit der Hochgebirge und sprichst auch bei dir: »Ja, das ist klar und unwiderruflich wahr; denn wo immer die Menschen es zu rücksichtslos wagten, etwas an der Ureinrichtung der Berge zu ändern, da sind sie auch nur zu bald durch zuvor nie dagewesene Elementarschäden für ihren Frevel aus das empfindlichste gezüchtigt worden.« - Siehst du, Freund, also ist es auch! - Aber nun kommen wir eigentlich erst aufs Rechte! Daher habe nun ganz besonders wohl acht!

07] Siehe, damit eben die Hochgebirge die wichtige Bestimmung zur Erhaltung eines ganzen Weltkörpers und alles dessen, was aus seiner weiten Oberfläche sich befindet, erfüllen können, so ist es zunächst durchaus nicht gleichgültig, wo sie sich befinden; und fürs zweite müssen sie - durch die gewisserart in ihnen und über ihnen wohnenden Geister oder (nach deiner Art zu reden) Kräfte - allernotwendigst jene eigentümliche Intelligenz besitzen, durch die sie in den Stand gesetzt werden, das zu bewirken, wozu sie bestimmt sind.

08] Die ihnen oder vielmehr ihrer unleugbaren, bestimmten Intelligenz anheimgestellte Wirkungssphäre ist für sie so gut wie für unsereinen ein positives Gesetz, das sie durch ihre Intelligenz ganz genau wahrnehmen; was du Mir um so mehr glauben kannst, da du doch ehedem selbst von Mir behauptetest, Ich sei durch die Schule der Ägypter in die inneren Kräfte der Natur sicher eingeweihter gewesen als alle Gelehrten der Jetztzeit.


09] Da du solches nun einsiehst, so sehe auch ein, daß nur durch die höchst genaue Befolgung der Gesetze, die der Intelligenz dieser großen Auswüchse der Erde anheimgestellt sind, die Erhaltung eines ganzen Weltkörpers bewerkstelligt werden kann. - Würden aber diese Hochgebirge sich auch einmal gegen die sie bestimmenden Gesetze auflehnen und gewisserart sagen: »Wir wollen keine hohen Erdbeherrscher mehr sein, sondern auch wir wollen nun zu kleinen Fruchthügeln uns erniedrigen!« - sage, was würde aus solch einem Gebirgsungehorsam schließlich für die ganze Erde für ein namenloses Unheil erwachsen?!

10] Siehe nun, obschon diese Hochgebirge keine Früchte tragen, viele hundert Quadratmeilen unfruchtbares Land ausmachen und so dem gemeinen Menschenverstande als ,unnütz' erscheinen, wäre es aber darum wohl wünschenswert, diese Bergfürsten zu entthronen und sie zu vermeintlichen Fruchtebenen umzugestalten? - Du sagst: »Das wolle der Himmel verhüten!«

11] Nun so sage dazu auch, daß es der Himmel verhüten wolle, daß die Hochgebirge in der menschlichen Gesellschaft nicht verwüstet werden! Sonst wird es aus der politischen Erde nur zu bald also aussehen, wie es auf der natürlichen aussehen würde, so die natürlichen Hochgebirge zerstört würden!

12] Siehe, so die Könige der Erde wahrhaft ihrer Bestimmung entsprechen sollen, müssen sie sein gleich den Hochgebirgen! Verstehst du das? Du sprichst: »Ja, ich verstehe es nun ganz und sehe es auch ein, daß du ein wahrer Urweiser bist!« -

13] Gut, sage Ich dir! Die Sache ist aber noch nicht zu Ende. Wir haben noch zwei Gebirgsarten vor uns. Diese müssen uns auch noch etwas erzählen! Höre daher weiter an, und siehe, wozu sie da sind!"

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