Jakob Lorber: 'Naturzeugnisse', S. 049


Etwas aus der Weisheit (Gedicht) (am 24. August 1840)

01] Es werden leichte Dinge schwere Worte in den Räumen,

Und aus den Pfützen oft die schönsten, reinsten Blümchen keimen,

Am fernen Himmel sieht des Auges Waffe helle Lichter

Und murrt der Sonne Licht am Morgen, wenn es dichter

Verscheucht das nächtlich Mattgeflimmer ferner Infusionen,

Was staunt der Forscher so an nicht'gen matten Staub-Äonen!

Das Heiligtum der Gegenwart beachtet nicht der Späher,

Schaut trunken nur hinauf, hinab, hinweg der blinde Seher,

Doch nahe liegt dem kurzen Auge eine Blinden-Salbe,

Wie einem Kind der Mond, und fliegend hoch auch eine Schwalbe;

Darum - nicht weit gegriffen, und nur schön zu Hause bleiben,

Da nehmen eine Reute (großes Sieb), und da sieben Mehl von Kleien,

Dann legen's Mehl in Körbe; - merkt, was Ich euch da sage -

Dann macht Teig, und macht Brot, und backet es am Tage, -

Wohl euch des Tages Meiner Gnade, seht Wolken fluten,

Da flutet Leben aus dem Leben, aus der Sonne Gluten.


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