Jesus Christus: 'Himmelsgaben', Band 3, S. 484


65] Denn Ich sage es euch: Die Zeiten sind aus, wo das Schwert zwischen Ehre und Schande, wie zwischen Tugend und Untugend den Schiedsrichter machte; denn das Schwert war nie eine Waffe der Demut, sondern allezeit nur der Ehre und des Ansehens, wie leider auch nur zu oft einer tyrannischen Herrschaft.

66] Aber forthin solle es nicht mehr also sein! In der Zukunft wird nur die Demut mit den Waffen der Liebe die Völker beherrschen, d.h. freilich jene Völker nur, die für diese Waffe aus den Himmeln für würdig befunden werden. Die Unwürdigen aber werden in dieser Zeit schon ohnehin den Lohn erhalten, den sie sich schon lange verdient haben. Ich werde zwar wohl noch immer dem besseren und gerechteren Teile den Sieg zuteil werden lassen; aber so er darauf erbost und hochmütig wird, dann wehe auch ihm!

67] Denn von nun an soll niemand mehr geschont werden, der nur einen Funken Hochmutes als Triebfeder seiner Handlungen in sich besitzt. - Jede Handlung, wobei nur irgend etwas von einem Ehrgeiz sich verspüren läßt, soll ohne allen Segen fortan verbleiben. Jede Handlung aber, die bloß der Nützlichkeit wegen begangen wird mit demütigem Gemüte, soll von Mir über und über gesegnet werden.

68] Von nun an muß eine andere Ordnung unter den Menschen eingeführt werden. Die sich aber diese Ordnung nicht werden von ganzem Herzen gefallen lassen und werden dabei noch immer alte verrostete Bedenklichkeiten in sich auftauchen lassen, denen sollen die bittersten Folgen ehestens die genügendste Kunde verschaffen, ob sie dadurch für oder wider Meine Ordnung waren.

69] Man sagt nun häufig: Ich möchte dies und jenes wohl tun, denn ich machte mir nichts daraus; aber was würde die Welt dazu sagen? Dieser würde sich vor Galle umkehren, jener ein Zetergeschrei anfangen, und so würde mein guter Hausname darunter einen großen Schaden leiden.

70] Ich als der Herr Himmels und der Erde sage dir nichts als das: Alles, was Welt heißt, das ist Hölle!

71] Was ist ein guter Hausname vor der Welt? - Ich sage es dir und will und muß es dir sagen: Sieh, du blinder Tor! Ein guter Hausname, von dem die Welt sagt: "Das ist ein gutes Haus" - ist ein Zeugnis aus der Hölle. Denn die Welt kann doch unmöglich etwas gutheißen, was ihr nicht zusagte. Was aber der Welt zusagt, da lies nur das reine Evangelium, ob dieses irgendwo sagt, daß das auch vor Gott etwas gelte. Steht es nicht geschrieben: "Was immer vor der Welt groß ist, das ist vor Gott ein Greuel."



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