Jesus Christus: 'Himmelsgaben', Band 3, S. 287


Kapitelinhalt Drei Worte: Stehe, gehe, falle (13.12.1848)

00] O Herr! Dem A. H. W. kamen gestern morgen beim Erwachen plötzlich, als er an K. F. J. dachte, die drei Worte in den Sinn: Stehe, gehe, falle! Da wir sie nicht zu deuten wissen, so bitten wir Dich, o heiligster Vater, daß Du uns darüber, so es Deinem heiligsten Willen nicht zuwider wäre, ein kleines Lichtlein geben wollest!

01] So schreibe! - An dem Trilogon liegt eben nicht gar soviel, als ihr es meint, da es einen ganz naturgemäß richtigen Erscheinungszustand ausdrückt, der wohl jedem Menschen zuteil werden kann, so er diesem ganz natürlichen Trilogon gemäß handelt.

02] wisst ihr denn nicht, daß Ich jedem Menschen durch ein und dasselbe Gebot der Liebe auch eine und dieselbe endliche Bestimmung gestellt habe und habe ihm somit auch ein und dasselbe unwandelbare Ziel gesetzt, das er einzig und allein zu verfolgen, zu erreichen und endlich fest zu ergreifen und für ewig in den vollsten Empfang zu nehmen hat? - Ich meine, das dürfte euch ohne weitere Erläuterung klar sein. Nun aber, so jemand - sei er irdisch ein Bettler oder ein Kaiser - das Ziel wohl kennt, es eine Zeitlang verfolgt und dann aber, da er an dasselbe kommt, vor ihm stehenbleibt und es nicht ergreift, als ob es ihn gereuete, daß er es erreicht hat - der fällt, weil er vor dem Ziele stehenbleibt und es nicht ergreift.

03] Der aber ist es, der da steht, so er die Mittel vollauf in seinen Händen hat und ergreift sie nicht und gebraucht sie nicht, was dann der sichere Grund ist, daß er fällt; denn so ein Hungriger eine Speise sucht und sie auch findet, - so er sie aber gefunden hat und sie nicht genießt in der Meinung, daß sie ihm Schaden bringen könnte, da muß er sich dann aber ja auch selbst die Schuld zuschreiben, so er vor Schwäche zusammensinkt und stirbt.

04] Da aber derjenige, der am Ziele, ohne es zu ergreifen, stehenbleibt, schon fallen muß, um wieviel mehr erst der, der übers Ziel hinausgehen will. Wer aber ist es, der da übers Ziel hinaus weitergeht? - Ich sage es euch, der ist es, der seine von Mir ihm gegebene Bestimmung zu anderen Zwecken benützt oder benützen will, als wozu Ich sie ihm gegeben habe. Ein solcher fällt dann um so eher und leichter, weil er nach der Überschreitung des gegebenen und gestellten Zieles auf ein grund- und bodenloses Feld sich begibt, auf dem er nimmer einen festen Standpunkt finden und nehmen kann.



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