Jesus Christus: 'Himmelsgaben', Band 3, S. 271


Kapitelinhalt Einleitung zu den Sterbeszenen (27.07.1847)

00] Mit der nachstehenden Kundgabe begannen die ,Sterbeszenen' (Geisterszenen), die den Übertritt Sterbender in die geistige Welt schildern. Von den mitgeteilten elf Geister- bzw. Sterbeszenen wurden neun in der kleinen Schrift Jenseits der Schwelle - Sterbeszenen' veröffentlicht. Die umfangreichen Eröffnungen über, Bischof Martin' (9. Szene) und 'Robert Blum' (11. Szene) erschienen in eigenen Bänden. ('Jenseits der Schwelle, Sterbeszenen', 128 Seiten, 'Bischof Martin' (jl.bmar.001.htm), 496 Seiten, Robert Blum', (,Von der Hölle bis zum Himmel' jl.rbl1.001.htm), 2 Bände, 525 und 536 Seiten).

01] Der A. H. W. möchte wissen, wie sich der Übertritt aus dem materiellen ins geistige oder sogenannte jenseitige Leben gestaltet, besonders bei den weltlich Großen.

02] Dieser Übertritt ist sehr leicht und ganz natürlich zu beschreiben.

03] Siehe, welchen Unterschied macht wohl das Wasser, so entweder ein großer oder ein armer, unbeachteter Mensch hineinfällt? Höre, beide ertrinken auf die ganz gleiche Weise! Oder welchen Unterschied macht das Feuer? Höre, es verzehrt den Kaiser so gut wie den Bettler!

04] Wenn ein Bettler und ein Minister oder Kaiser von einem Turme fielen zur selben Zeit, so wird der eine so gut wie der andere seinen Tod finden durch den jähen Fall.

05] Weichen Unterschied wohl macht das Grab zwischen groß und klein, zwischen reich und arm, zwischen schön und häßlich oder jung und alt? Siehe, gar keinen! Alles verwest und wird zum Unflate der Würmer und endlich zum nichtigsten Staube.

06] Wie es aber dem Leibe im Reiche der sogenannten Naturkräfte ergeht, ebenso ergeht es auch der Seele im Reiche der Geister. Ob sie auf der Welt Bettler oder Kaiser war, das ist im Geisterreich vollkommen gleich. Da wird niemandem eine sogenannte Extrawurst gebraten, auf daß niemandes Eigendünkel genährt werde und der Große nicht mehr von seiner Größe und der Arme nicht mehr von dem Anspruch aufs Himmelreich - da er auf der Welt viel Not gelitten - und der Fromme nicht mehr von seinem "Verdienst ums Himmelreich" geblendet werde. Wie aber schon öfter gesagt, drüben - wohlverstanden! - drüben gilt nichts als nur die reine Liebe!

07] Alles andere aber ist wie ins Meer geworfene Steine, wo der Diamant gleich dem gemeinsten Sandstein in den ewigen, stinkenden Schlamm versinkt. In sich bleiben sie zwar wohl, was sie sind und was sie waren außerhalb des Meeres, - aber das Los beider ist gleich, höchstens mit dem Unterschied, daß der Sandstein eher aufgelöst wird als der Diamant.



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