Jesus Christus: 'Himmelsgaben', Band 3, S. 267


02] Darum ist das Reich Gottes gleich einem Samenkorne, das ins Erdreich gelegt wird, dann aufgeht und schon beim ersten Aufgehen hundertfache Frucht bringt. Und wenn diese wieder in die Erde gelegt wird, so werden bei der zweiten Einlegung der hundert Samenkörner, die von dem ersten Samenkorne hervorgebracht wurden, schon zehntausend Samenkörner, bei einer dritten Einlegung eine Million, bei der vierten hundert Millionen und so fort bis ins Unendliche, welcher Verunendlichfältigung ewig kein Ziel gesetzt ist.

03] Also geht es auch mit der geistigen Vervollkommnung im ewigen Leben, da nimmer ein Geist jene Stufe erreichen wird, auf der er sagen könnte: Jetzt habe ich alles! - Jeder selige Geist wird zwar stets alles haben, was er haben kann, vollkommen, aber dennoch dabei fortwährend auch einen ewigen Mangel, den er nie in aller Fülle wird ersättigen können. Es wird jeder vollkommene Geist Mir gleich sein, wie ein Bruder den andern, aber dennoch ewig nie Meine Fülle erreichen.

04] Es kann zwar der Sohn erreicht werden, denn es heißt: "Ihr werdet noch Größeres tun denn Ich!" - Also kann auch der Vater erreicht werden, denn es steht geschrieben: "Ihr sollt vollkommen sein, wie da euer Vater im Himmel vollkommen ist." - Aber der Vater und Sohn als vollkommen Ein Wesen haben in Sich den heiligen Geist, welcher ist Gott heilig, heilig, heilig, und ist das eigentliche Gottleben im Vater wie im Söhne, die vollkommen Eins sind, und das Leben alles Lebens, das Licht alles Lichtes, die Kraft aller Kraft, die Macht aller Macht, die Liebe aller Liebe, die Weisheit aller Weisheit, die Tiefe aller Tiefen, die Größe aller Größen, die Ewigkeit der Ewigkeit und die Unendlichkeit der Unendlichkeit in allen Dingen und Wesen der Unendlichkeit.

05] Daher es auch kommt, daß so jemand den Sohn anstrebet, es ihm verziehen wird, und wer den Vater anstrebet, ihm auch verziehen wird, aber wer den Geist anstrebet, dem wird nicht verziehen weder zeitlich noch ewig; - denn es kann wohl Vater und Sohn erstrebt werden, aber ewig nie der unendliche Geist des Vaters und des Sohnes, die da Eins sind, wie ein Mensch und seine Liebe oder sein Herz auch vollkommen Eins sind und Eins werden können mit Vater und Sohn, so diese in des Herzens Liebe aufgenommen worden sind; denn der Geist ist unendlich in allen Dingen, und somit ewig unerreichbar und unerstrebbar!



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