Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 3, Seite 026


24] "Denn was ich trage unter meinem Herzen, ist gar klein;
wie könnt'es auch, und wär'es weltengroß, noch etwas sein
vor deiner Gnade, deren Größe alle Himmel nicht
umfassen mögen und ertragen ein so helles Licht,
das noch, wenn alle Sonnen schwinden, allen hell wird lichten,
die treuen Herzens sich nach seinen Wegen werden richten.

25] "O Gott! Woher kommt mir wohl diese unbegrenzte Gnade,
daß die Mutter meines Herrn mich über steile Pfade
besucht, nicht scheuend hoher Berge Zinnen, noch die Ferne!? - -
Es leuchten wohl ganz unbegreiflich hell die lieben Sterne
am hohen Himmel dort, und auch dem Laub der fetten Palmen
entsäuselt, ganz verständlich mir, ein Lob in hohen Psalmen!

26] "O Mutter! nun begreif ich erst in meinem Herzen klar,
die ganze große Erde bringt dir ein Opfer dar,
was recht und billig ist, da niemand es begreifen wird,
wie uns, dem armen Volke, die wir schwach und ganz verwirrt, in unsrer Nacht der Sünden konnt'ein solches Wunder werden:
Der Herr, Gott Abrahams, nimmt an die menschlichen Beschwerden!"

27] Und sieh, da trat Maria hin zur Mutter des Johannes
und sprach: "Elisabeth! - am wüsten Ufer des Jordanes
wird das, was du im Herzen trägst, zur Stimme eines Rufers
und wird da ebnen Steige längs des Flusses steinigen Ufers,
er wird, wie da geschrieben steht, der Engel sein des Herrn
und wird zur Wassertauf die Buße streng vom Volk begehrn.

28] "Und so, o glaube mir, wird anfangs nur durch ihn bestimmt
erkannt das Lamm, das aller Welt die Sünden hinwegnimmt.
Und da wird auch geschehen, daß der Herr von ihm auf Erden
im Wasser unter offnem Himmel wird getaufet werden.
Da werden er und viele, die da horchten seinen Lehren,
ein großes Zeugnis von dem Lamme aus den Himmeln hören.



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