Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 2


20] Wer aber nicht aus Mir ist, dem diene immerhin das Geld. Es wird ihm aber dereinst dort (im geistigen Reiche) schlechte Interessen bringen, und wenn er es auf der Welt auch zu hundert Prozent angelegt hätte in allen Bethäusern der Welt und hätte alle Banken voll!

21] Ich sage dir aber: Wahrlich, wahrlich, Ich und das Geld sind die zwei entferntesten Pole der ganzen Unendlichkeit!

22] Solches beachte wohl und sei versichert, daß Ich die Meinen auf der Erde dennoch gar wohl zu erhalten imstande bin, auch wenn sie keinen Heller besäßen! - Du aber halte dich an Mich, so wirst du das Leben haben ewig aus Mir, deinem Vater! - Amen.

Geistiger Segen der Bergwelt (aus 'Der Großglockner', jl.GrGl.011) (25.05.1842, nachmittags von 1/4 5 bis 3/4 7 Uhr)

01] Was lehren und predigen die Berge noch? - Was die Berge noch lehren und predigen, davon kann sich ein jeder unbefangen denkende Gebirgsbesteiger auf den ersten Blick überzeugen. Er kann in seinem Gefühle recht klar und deutlich Worte vernehmen, welche also lauten dürften:

02] »Siehe uns an, du staubbelasteter Erdenpilger, wie frei und unabhängig wir von unseren hohen Scheiteln in die weite Ferne der Schöpfungen Gottes dahin blicken! Eine freie Luft weht um unsere Stirnen, und der Sonne Strahl bricht sich sanft über unseren hohen Rücken! Kein Grenzstein sagt hier dem Wanderer: »Bis hierher und nicht weiter!«, sondern wo immer er seinen Fuß hinsetzt, betritt er mehr als seinen eigenen Boden. Denn von dem Boden, auf welchem er geboren ward, muß gesteuert werden; wir aber sind ohne Grenzsteine, und für unsere Scheitel wird keine Steuer entrichtet. Daher bist du, Wanderer, auf unseren Höhen vollkommen zu Hause!«

03] Daß diese Worte vollkommen richtig sind, davon kann sich ein jeder leicht überzeugen, wenn er je solche hohen Triften der Gebirge betritt. Wie da seine Augen einen weit gedehnten Sehkreis bekommen, also bekommt auch sein Gemüt einen weit gedehnten Gefühlskreis, und dadurch werden seine Gedanken mit dem Gefühle vereinigt. Und er, der vielleicht noch nie im Herzen gedacht hat, empfindet nun zum ersten Male, wie süß, lieblich und frei die Gedanken des Herzens schmecken und um wie vieles weiter sie sich über den Horizont des gewöhnlichen Verstandes erstrecken.



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