Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 2


05] Ist's denn nicht die allerhöchste und böseste Torheit eines Menschen oder einer ganzen Nation, welcher oder welche ohnehin schon so viel des Weltreichtums besitzet, daß er oder sie in Tausenden von Jahren denselben nimmer aufzuzehren imstande sein möchte bei ordnungsmäßiger Lebensweise - noch stets und stets mehr der allerschändlichsten Trugmittel zu ergreifen, um dadurch allen Weltreichtum an sich zu ziehen und dann übermütig stolz vom Goldthrone zu aller Welt sagen zu können: »Ihr müßt uns alle kommen, damit wir euch nach Belieben umbringen können oder leben lassen, wie wir wollen!« oder: »Nun sind wir die Herren der Welt!«

06] Was meinst du denn, was da zu tun ist einer solchen Nation - was solchen Frevelmenschen, die von Mir nichts mehr wissen und auch nichts mehr wissen wollen - die das Gold zu ihrem ausschließlichen Gott gemacht haben und unter der Maske des Handels kein Laster mehr zu verüben sich scheuen, um nur möglichst bald zum Vollbesitze dieses Höllengottes zu gelangen. - Siehe, auf diese Frage ist dieser Mein Strich durch solche Rechnungen die lebendige und daher tatkräftige Antwort!

07] Und solches kannst du dir daraus für die Folge merken, daß da ähnliche »Striche« im Großen wie im Kleinen, d.h. bei ganzen Nationen wie bei einzelnen Goldspekulanten, durch alle solche verdammlichen Rechnungen gemacht werden. - Die Zukunft wird dies Gesagte bestätigen!

08] Siehe, solches gehört auch in die Reihe Meiner »Wege«, um die Menschheit vorzubereiten und reif zu machen für etwas anderes - du wirst es wohl erraten, was Ich meine! - Aber es werden zuvor noch gar viele Städte durchs Feuer und durchs Wasser geläutert werden! - Solches sei dir vorderhand genug von dem besagten Brande!

  • 09] Was aber deine zweite Frage betrifft, so wird sie schon ohnehin bei der folgenden Großglockner-Enthüllung (siehe die Lorberschrift »Der Großglockner«) auseinandergesetzt werden; daher bleibt sie hier unbeantwortet.

  • 10] Nun ist somit nur noch der dritte Punkt zu beantworten übrig. - Siehe, wenn es da heißt, daß mit Mir alles ausgerichtet werden kann, ohne Mich aber nichts - und wieder: »Was ihr immer den Vater bitten werdet in Meinem Namen, das wird euch gegeben werden« - und wieder: »Wenn ihr Glauben hättet, so groß da ist ein Senfkörnlein, so möchtet ihr zu dem Berge sagen: »Hebe dich und stürze ins Meer!«, und es wird geschehen nach eurem Worte« - und auch heißt es: »Ihr werdet noch Größeres tun, denn Ich!« - Und wenn also noch gar viele Stellen davon sprechen, was die Mich gläubig Liebenden vermögen, ja, daß sie sogar Tote dem Leibe nach zu erwecken imstande sind - siehe, wenn alles solches geschrieben steht und auch buchstäblich wahr ist - wie magst du denn hernach noch fragen, ob ein allfälliges loses Ungewitter sich wohl gekehrt habe nach der ausgesprochenen Macht Meines Namens, der da doch ist der mächtigste Name, vor dem sich alle Himmel, alle Erden und alle Höllen beugen müssen!?



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