Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 2


10] Worin aber dieser Schlüssel besteht, braucht außer dir niemand zu wissen. - Wenn aber die Nacht des Todes jemanden ereilen wird, dann wird er sich wohl entsinnen, welch einen Schlüssel Ich dir übergab!

11] Warum hat sich denn da einer von euch den Magen verderben lassen durch den Dreck der Welt, darum ihm nimmer schmecken will dieses Brot der reinsten, ewigen Liebe des heiligen Vater? - Er soll sich ja wohl in acht nehmen, daß er einst nicht zu dem »Wege« gezählt wird, darauf ein Teil des Samens fiel! - Jemand aber läßt auf seinem guten Acker Dornen und Disteln aufkeimen; er solle bedenken, welches Endlos da des lebendigen Samens harret! Denn Ich und die Welt lassen sich ewig nicht unter ein Dach bringen!

12] Du Ans. H.-W. aber hast dir einen ebenen Weg bereitet. Sei versichert Meines Segens! Siehe, Ich bin nun schon bleibend unter deinem Dache! - Des kannst du fröhlich sein, darum Ich dir nun wesenhaft Selbst helfe dein Haus reinigen. Denn du wirst Mir sicher nimmer die Türe weisen, so Ich auch Mein Kreuz dir zur Verwahrung gebe.

13] Siehe, so da irgend Reisende einkehren, da bringen sie ja auch verschiedenes Gepäck mit und geben es dem Hauswirte zur Verwahrung. Ich bin auch ein Reisender und Mein ganzes Gepäck besteht in einem Kreuze. Bei dir habe Ich nun Herberge genommen! Und du wirst Mich ja wohl also behalten.

14] Denn siehe, wo Ich nicht mit Meinem Kreuze komme, da bin Ich auch nicht willens zu bleiben. So Ich aber komme mit Meinem heiligen Gepäcke, dem Kreuze, da bin Ich dann auch »mit Sack und Pack« da und bin, glaube es fest, nicht so leicht wieder hinauszubringen!

15] Also denn sei froh und fürchte ja keine Welt mehr! Denn diese vermag nun nichts mehr auszurichten und wähnt sich glücklich im finsteren Taumel ihrer lang getriebenen Hurerei!

16] Du K. G. L. aber bleibe, wie du bist! Denn du kennst die Welt und was an ihr ist! So du aber dann und wann gute Zeit und Weile hast, da setze dich manchmal zum Schreibtische, und du sollst schon allzeit ein fertiges Liedchen in deinem Herzen finden, welches du dann zu Papier bringen kannst. Mußt aber dabei nicht nachdenken; sondern was dir zuerst das Herz geben wird, das ist dann schon das Rechte, Gute und Wahre aus Mir!



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