Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 1


17] Schreibe aber zum gänzlichen Schlusse: Wer Meiner Stimme folgen wird, der wird leben; der Taube aber wird dem ewigen Tode anheimfallen! - Mein Wort ist Meine Liebe, Gnade und Erbarmung, und dieser Same des Lebens soll an vielen Orten ausgestreut werden. Da wo er angreifen wird, da wird er Leben erwirken und die Besessenen frei machen zum Leben. Wo er aber zertreten wird, da wird der Tod sein großes Erntefest halten.

18] Siehe, nun mache Ich alles neu, damit das Alte mit Spott und großer Schande abziehen möge! Wenn ihr aber einen alten Rock umtauscht für einen neuen, so will Ich solches denn auch tun und tue es bereits. Daher seht euch um ein neues Hochzeitskleid um und verseht eure Lampen wohl mit Öl! Denn Ich, der große Bräutigam, bin auf dem Wege! Und da ihr es am wenigsten gedenken werdet, werde Ich da sein! Wohl dem, den Ich bereitet treffen werde!

19] Das sage Ich, der große Bräutigam. Amen!

KapitelinhaltSegen der Barmherzigkeit (03.02.1841)

01] So schreibe denn einen Rat aus Mir an den A.W., da er wissen möchte, was da mit einem schwachen, kranken Engelsknaben auf der Erde zu machen sein möchte? - Siehe, da ist ein guter Rat nicht so teuer, wie ihr meint.

02] Siehe, es war dereinst ein Vater, der hatte zwölf Kinder und nur ein sehr schmales Auskommen, so daß nach eurer Rechnung er kaum dreihundert Gulden jährlich zusammenbrachte, und diese nicht sicher. Denn nur 150 Gulden waren bestimmt als eine landesfürstliche Gnaden-Pension, das übrige mußte er sich kümmerlich durch seine Handarbeit verdienen.

03] Siehe, da wurden einst mehrere seiner Kinder krank, und dazu wurde noch sein treues Weib infolge krankensorglicher Pflege der Kinder bettlägerig. Dadurch nun wurde der Mann gezwungen, seine Nebenverdienste hintanzusetzen und dafür zu Hause die Krankenpflege zu übernehmen. Da er aber eben dadurch um seine Nebenverdienste kam und wohl sah, daß er mit der Hälfte nicht auslangen könne, und auch sah, da er selbst schon schwächlich war, es werde sich mit neu zu suchenden Nebenverdiensten nicht mehr wohl tun - so beschloß er denn bei sich: »Ich will zum guten Landesfürsten hingeben, ihm meine herbe Lage so recht treulich vorstellen, und er wird sich wohl meiner erbarmen.«



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