Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 1


07] Nun, so hätten wir denn handgreiflich diese Erscheinung zur Genüge erläutert, jedoch wie schon gesagt, ist alles dieses nur eine äußerliche Erscheinlichkeit, welche, mit den Augen des Geistes betrachtet, nicht so aussieht, wie sie mit den fleischlichen Augen zu sehen ist. Sondern da ist positiver Pol: Geistiges - und negativer Pol: Naturmäßiges. Und ist positiver Pol: Substanz - und negativer Pol: aufnehmendes Gefäß. Und ist positiv: Inwendiges - und negativ: Äußeres. Und es ist das Positive gleich der Liebe und der Weisheit - und das Negative gleich der Erbarmung und der Gnade.

08] Wenn das Negative nun nicht wäre, so könnte die Liebe und die Weisheit an nichts als an sich selbst sich offenbaren. Daher wurden aus Meiner Erbarmung Wesen. Und die Wesen sind Meine Erbarmung selbst, und diese Erbarmung ist das Gefäß Meiner Gnade.

09] Wenn nun die Liebe nicht wäre, so könnte auch keine Erbarmung sein. Weil aber die Liebe, so ist auch die Erbarmung. Und so besteht, lebt und webt alles als Erbarmung aus Meiner Liebe!

10] Wollt ihr nun also wissen, was die positive, nährende Polarität ist, so sage Ich euch, diese ist nichts anderes als Meine Liebe.

11] Die Erbarmung aus dieser Meiner Liebe aber hat gebildet Wesen zur Aufnahme der Liebe aus Mir. Und die Liebe nährt die Wesen fort und fort und bildet auf dem Wege ihrer ewigen Ordnung ein Wesen um das andere, ein Wesen für das andere und ein Wesen aus dem anderen - und bereitet so eine Stufenfolge von Leben, immer vollkommener und vollkommener, damit sich die Liebe immerwährend in stets größerem und größerem Umfange ihrer unendlichen Erbarmungen zu offenbaren und gleichsam Sich Selbst in Ihrer Unendlichkeit mehr und mehr zu beschauen und lebendiger und lebendiger zu werden vermöge.



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