Jakob Lorber: 'Die Haushaltung Gottes', Band 3


Kapitelinhalt 218. Kapitel: Großes Heerlager nördlich von Hanoch. Das neu besetzte und schöne Gebirgstal. Die Enthüllung des eigentlichen Planes der Zehn. Anordnung zur Bebauung und Befestigung des Gebirgstales. (05.02.1844)

01] Als die große Armee sich zwei Tagereisen von Hanoch nördlicherseits befand, da ließen die zehn haltmachen und ein allgemeines Lager schlagen.

02] Bei fünfmal hunderttausend Zelte wurden errichtet in einem schönen, mit vielen Früchten reichlichst bewachsenen Gebirgstale, das aber noch gänzlich unbewohnt war, und das aus dem Grunde, weil es von allen Seiten her von unübersteiglich hohen Bergen eingeschlossen war und nur einen einzigen möglichen Zugang hatte, der aber ebenfalls sehr beschwerlich zu passieren war, indem er in einer engen, ziemlich steil ansteigenden Schlucht bestand, deren Gestrüpp und hier und da sehr lockeres Gestein erst hinweggeräumt werden mußten, bevor eine Weiterreise möglich war.

03] Die zehn wußten um dieses Tal, indem sie es schon bei ihrer ersten Reise entdeckt hatten, und hatten schon damals einen geheimen Plan gefaßt, dieses herrliche Tal einmal bei einer gewissen Gelegenheit in den besten Anspruch zu nehmen.

04] Die Gelegenheit hatte sich nun gemacht, und so ward dieses Tal, das samt noch andern wohl bewohnbaren Gebirgsflächen über siebzig Quadratmeilen maß, vollkommen in Beschlag genommen.

05] Als aber alles Volk in den Zelten eingeteilt und untergebracht war, da beriefen die zehn alle die Obersten zu sich und sprachen:

06] »Nun höret uns an! Wir wollen euch nun den wahren Plan enthüllen, der da der Grund unserer Unternehmung ist!

07] Ihr habt auf die unmenschlichste Weise die allerschändlichste, goldgierige Regierung der Priester in Hanoch als Sklaven und Lasttiere der Großen des großen Reiches verkostet, wart und seid mit eurer übernarbten Haut noch Zeugen von der großen ruchlosen Grausamkeit dieser eingewanderten ehemaligen Gebirgsbewohner gegen uns arme Nachkommen Kahins!

08] Nun ist der zahlende Tag gekommen! Wir haben durch unsere Klugheit euch alle im ganzen, weiten Reiche frei gemacht und wußten die wahren Teufel von Oberpriestern also zu betören, daß sie in diese Falle eingegangen sind.

09] Der Tag der furchtbarsten Rache ist da! Vertrauet euch in allem dem alten Gott an und dann uns, die wir Seine Werkzeuge sind, und wir werden wieder Herren von Hanoch werden, und die, die euch als Lasttiere kauften, werden bald euch in gleicher Eigenschaft zu dienen genötigt sein!

10] Wir aber werden nicht hinziehen nach Hanoch nun und dort einen blutigen, unsichern Kampf mit der großen, mächtigen Stadt beginnen, sondern dahier auf diesem Platze werden wir sie aufreiben, und ihre Leichen den vielen Waldbestien zum Verzehren vorwerfen! Und wenn wir ihnen eine unschätzbar große Niederlage werden bereitet haben, dann erst werden wir unter den schrecklichsten Namen unseren Einzug in Hanoch halten und dort alles unterjochen, was nicht unseres Stammes ist!

11] Jetzt aber heißt es hier Wohnhäuser und Fruchtgärten errichten, alle Früchte sorglich einsammeln, genießbare Wurzeln aufsuchen und sie in den Gärten vermehren! Dann den ganzen weiten Gebirgskreis sorgfältigst untersuchen, ob irgend noch ein Zugang möglich ist! Sollte das irgend der Fall sein, da muß der Zugang sogleich also vermauert werden, daß es da auch nicht einer Katze möglich sein soll, darüberzuklimmen!

12] Wenn dieses alles bewerkstelligt sein wird, dann werden wir euch weitere Ordres (Befehle) erteilen! Und so gehet nun und setzet das alles sogleich ins Werk; auf den Haupteingang aber richtet euer Hauptaugenmerk! Es geschehe!«



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