Jakob Lorber: 'Das große Evangelium Johannes', Supplemente S. 312


»Johannes sagte zu Mir: Meister, wir sahen einen, der trieb auch Teufel in Deinem Namen aus, welcher uns aber nicht nachfolgete, und wir verboten es ihm darum, daß er uns nicht nachfolgete. Jesus aber sprach: Ihr sollt es ihm nicht verbieten; denn es ist niemand, der da eine Tat tue in Meinem Namen und möge bald übel reden von Mir.« (lk.09,49-50; jl.ev11.311,09-312,01)

01] a »Dieser Text sei dir allezeit eine Schutzwehr gegen alle Angriffe der Welt! Denn wer nicht wider Mich ist, der ist für Mich. Solches wirst du wohl verstehen? - Nur eines tut da Not, und dieses eine ist Mein Salz und Mein Friede in euch! Versteht es alle wohl. Amen! Das sage Ich, Jesus, allezeit getreu und wahrhaftig. Amen. Amen. Amen!« (a Lukas.09,49-50)

»Die Welt kann euch nicht hassen, Mich aber hasset sie; denn Ich zeuge von ihr, daß ihre Werke böse sind.« (joh.07,07; jl.ev11.312,02-08+313,01-04)

03] a »Höre du, die Ich lieb habe: In diesem Verse der Worte Meines Zärtlings Johannes liegt jene große Wahrheit, daß alle, die nicht von der Welt sind, bei ihr in keinen Gunsten stehen, dieweil sie durch Mich und in Mir kein Wohlgefallen haben an ihren eitel bösen Werken. Euch wird zwar die Welt nicht hassen, wie Mich, der Ich allezeit wider ihre Werke gezeuget habe; aber frohlocket, wenn euch die Welt verachtet. Denn so jemand um Meinetwillen verachtet wird, der kann ja doch vollends versichert sein, daß Ich ihm nicht ferne bin. (a Johannes.07,07)

04] Siehe, die Welt gleicht da den Trüffelhunden und den Adlern. Jene wittern verborgenes Leben und der Adler aber ein Aas meilenweit. Die Trüffelhunde suchen zwar nicht die Pflanze, sondern nur einen Braten (den sie von ihrem Herrn für ihr Suchen erhalten - d. Hsg.) und scharren daher die Erde auf und suchen emsig die Pflanze, damit ihnen ja nicht der schon öfters genossene Braten durch- oder verlorenginge. Wenn aber unter den Trüffeln schon längere Zeit der Braten ausgeblieben ist, alsdann sind die Hunde kaum mehr tauglich, daß sie die Trüffeln aufsuchten, welche ihnen dann nur ein Gegenstand der Verachtung werden. (joh.07,07)

05] Siehe, solche Bratensucher sind wahrlich keine Trüffelsucher, weil noch nie die Trüffel, sondern allezeit der Braten der Gegenstand ihres Suchens war! - Wenn dich aber solche Diener mißachtend im Stiche lassen, so denke, daß Ich, der von der Welt Allerverhaßteste, in die eine Trüffel der Liebe aus Mir angepflanzt habe und habe aber keinen Weltbraten hinzugegeben. Daher lasse diese Bratenjäger und habe keine Furcht in dir vor ihnen, denn sie kümmert nicht die Trüffel, sondern nur der Braten!-« (joh.07,07)

06] Die Adler aber versammeln sich, da sie ein Aas verspüren. (mt.24,28; =Lukas.17,37; Johannes.07,07; offb.19,17; offb.19,18; jl.ev09.071,02-10; jl.ev09.071,02-05; jl.ev11.312; jl.schr.014) ^

07] »Sieh, Ich bin der Welt ein a Aas, denn sie flieht Mich und hasst Mich ärger denn ein Aas! - Es gibt aber ein Unzahl Weltvögel und nur sehr wenige Adler darunter. Allein es ist nicht genug, als Krähe mit den Adlern am Aase des Lebens zu zehren, sondern du mußt selbst ein Aar werden, willst du, daß dir ein Leben aus dem Aase werde! Siehe, wer da nicht aus dem Aase neugeboren wird, der wird zum Leben nicht eingehen. Der Welt stinkt zwar das Aas unerträglich, aber nicht also den Adlern, denn für sie ist es erfüllt vom höchsten aller Wohlgerüche. (a Johannes.07,07)

08] Das Aas ist aber ein allergetreuester Weltspiegel und zeigt der Welt ihre wahre Gestalt. Und die Welt hasst es darum, weil es ein Spiegel ihrer bösen Werke ist. Aber die Adler hassen nicht des Aases hellen Moderglanz, denn sie wissen, daß durch den Moder des Aases ihr eigener aufgenommen und vertilgt wird. (joh.07,07)



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