Jakob Lorber: 'Das große Evangelium Johannes', Supplemente S. 242


01] »Das wirkliche aber befindet sich heutzutage noch in einer großen Bücher- und Schriftensammlung einer bedeutenden Bergstadt Hinterindiens, welche Schriften- und Büchersammlung wohl die größte und reichhaltigste nach der verbrannten alexandrinischen auf der ganzen Erde ist. Sie besteht aus mehreren Millionen Exemplaren Büchern und Schriften aller Art, zu welcher Sammlung aber leider nur die hohen Priester, die unter dem obersten Priester Brahma's stehen, Zutritt haben. Die Birmanen allein besitzen eine echte, aber sehr abgekürzte Abschrift.«

02] »Ihr möchtet wohl auch wissen, was es mit dem Apostel Matthäus in diesen Ländern Indiens für ein Ende genommen hat? Er ist daselbst ganz gut gehalten worden, durfte aber seine Lehre nur den Priestern und keinem andern Menschen mitteilen. Er fand jedoch in seinen alten Tagen von Meinem Geist geleitet eine Gelegenheit, zu den Birmanen zu entkommen, lehrte sie allerlei Weisheit und schrieb für sie dann auch das schon vorhin erwähnte kurze Evangelium.«

03] In einigen besseren Traditionen wird dieser Apostel und noch ein Gefährte 'die Apostel Indiens' genannt.«

04] »Aus dem werdet ihr wohl leicht entnehmen können, wie es sich mit dem euch bekannten 'Evangelium Matthäi' verhält, wie auch mit dem angeführten 13. Kapitel, wo es heißt: a "Ob Ich nicht der Sohn des Zimmermanns Joseph sei? Ob Meine Mutter nicht Maria heiße? und meine Brüder nicht Jakob, Joses, Simon, Juda und Johannes, und seine Schwestern, sind sie nicht alle bei uns? woher kommt ihm denn das alles? (a Matthäus.13,55; Markus.06,03)

05] Um dieses zu verstehen, muß man wissen, was schon im Johannes erwähnt ist, daß Ich einmal nach Nazareth kam, dort in der Synagoge lehrte und gar manches Zeichen wirkte; und als darüber sich sogar Meine Apostel und Jünger aufzuhalten anfingen, Ich zu ihnen sagte: 'Der Prophet gilt nirgends weniger als in seinem Vaterlande', und so denn Nazareth verließ und nachher nicht wieder dahin kam.

06] »Was aber Meine sogenannten Brüder und Schwestern betrifft, so waren sie wohl Kinder Joseph's aus seiner ersten Ehe; aber a nicht Kinder Marias, deren einziger und nicht erster d. i. wohl erster aber einziger Sohn Ich war. (a Mt.01,25; Lukas.02,07)

07] »Was aber die Schwestern anbelangt, so waren sie nicht Töchter Joseph's, sondern dessen arme Anverwandte, und man benannte sie darum auch Schwestern, indem sie ganz nach dem Sinn und Willen Joseph's wie auch der Maria lebten und handelten.«

08] Drei von diesen Brüdern zogen mit Mir, nämlich Jakobus, Simon und Johannes; zwei aber blieben daheim und betrieben des Josephs Handwerk fort und pflegten die Maria bis dahin, als Ich sie dem Johannes zur weiteren Verpflegung übergab.«

Lukas-Evangelium: Aufzeichnungsbeginn; liter. Eigenart; Übersendung an Theophilus; dessen Umarbeitung des Lk.-Ev.; heutige Version von Theoph. (jl.ev11.242,09-243,01)

09] Die nämlichen scheinbaren Widersprüche werdet ihr auch in den Evangelien des Lukas finden; denn dieser Evangelist schrieb erst fünfzig Jahre nach Mir das Evangelium und eben also auch die Apostelgeschichte; aber auch sein Evangelium ist ein Zusammentrag von dem, was er durch eifrige Erkundigung über Mich und die Apostel zustande gebracht hat.



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