Jakob Lorber: 'Bischof Martin - Die Entwicklung einer Seele im Jenseits'


141. Kapitel: Drohende Haltung der drei Sonnenmänner. Martins energische Entgegnung. Der freiwillige Gehorsam der drei Sonnenmänner auf Anraten ihrer Geister.

Originaltext 1. Auflage 1896 durch Project True-blue Jakob Lorber

Text u. Versnummerierung nach 3. Auflage 1960 Lorber-Verlag

01] Es bemerken aber die andern Sonnenmenschen, zu deren Familie die drei Jungfrauen gehören, wie eben diese drei an den Martin sich klammern, und sich nimmer von ihm trennen wollen! Die Sache kommt ihnen bedenklich vor, daher denn auch sich andere Drei dem Martin nahen, die aber nicht mehr des weiblichen, sondern des männlichen Geschlechtes sind.

02] Diese Drei fragen den Martin, und sagen: „Hoher, Erhabener! Unsere Augen sehen hier, was zu sehen sie nicht gewohnt sind, da dergleichen hier nicht vorkommt; das ist eine fremde Sache, die nicht in unserer Ordnung haftet; daher fragen wir dich, was dies zu bedeuten habe? Willst du uns diese drei Töchter nehmen? O sage! mit welchem Rechte!? Willst du sie zu deinen Weibern?! Willst du sie befruchten? Siehe, das kannst du nicht; denn du bist nicht von dieser Welt, und bist zudem noch ein Geist, der nicht befruchten kann! Also, sage, was bedeutet das, was hast du mit unseren Töchtern vor!?"

03] Spricht Martin zu den eben auch über alle Maßen schönen drei Männern: „Ihr allerliebsten, schönsten Freunde, sorget euch nur um diese drei Töchter nicht! denn sie sind bei mir in viel bessern Händen, denn in den eurigen, die ihr blos Weisheit, aber in dieser Weisheit ganz entsetzlich wenig Liebe habet! ich lehre sie nun lieben, und sie fassen die Liebe, und das ist der Wille des großen Gottes, der in Sich Selbst die allergrößte, höchste und reinste Liebe ist; ich sage euch, das sollet auch ihr lernen, so würdet ihr auch höher kommen können; und nicht stets bleiben auf dieser eurer Welt wie leiblich, also auch geistig; denn ich werde diese eure Töchter aufnehmen in mein Haus; euch aber werde ich nicht aufnehmen, so ihr nicht lieben könnet; werdet ihr aber auch lieben können, dann solle sich auch für euch ein Plätzchen finden!"

04] Reden die drei Männer: „Deiner Rede Sinn ist ohne Ordnung, somit ohne Weisheit, und sonach für uns nicht faßbar, daher rede weise, so du mit uns redest! - - Wohl wissen wir, daß du aus der Gemeinde der Kinder des großen Urgeistes bist; auch kennen dich unsere höchsten Weisen schon von deinem Planeten aus; aber das alles ist so lange werthlos bei uns, als wie lange du nicht mit dem Kleide der Weisheit augethan sein wirst; aus diesem Grunde gebieten wir dir denn auch im Namen der höchsten Weisheit dieser großen Lichtwelt, daß du alsobald diese Drei von dir lassest, ansonst dir ein großes Unheil widerfahren solle, sowie der ganzen großen Schaar, die dir folget! Gehorche! oder wir rufen unsere mächtigsten Geister, daß sie Hand an euch legen sollen!"

05] Spricht Martin: „Oho, oho, nur nicht gar zu hitzig, meine allerschönsten, liebenswürdigsten Freunde! Sehet mich an, unter allen diesen vielen Brüdern und Schwestern, die mich hier geleiten, und Genossen meines Hauses sind, bin ich sicher der Schwächste; aber gegen euch habe ich dennoch so viel Kraft, daß ich euch blos nur mit meinem schwächsten Gedanken also zerschmeißen könnte, wie ein großer Sturm zerstreuet den Staub! Daher ziehet ab mit euren lächerlichsten Drohungen, sonst legete am Ende etwa gar ich selbst die Hand an euch und eure allmächtig sein sollenden höchstweisen Geister! ihr sollet aus mir sogleich einen solchen Ernst erstrahlen sehen, daß euch Allen darob sehr fiebrig zu Muthe werden solle! Also, kehret euch nur ganz gutwillig um, sonst werde ich sogleich mit euch ganz anders zu reden anfangen!"

06] Die drei Sonnenmänner strecken ihre Hände in die Höhe, und rufen ihre Geister; aber diese erwidern aus einer Wolke:

07] „Dieser Gesellschaft können wir nichts anhaben! denn wir verspüren in ihrem Gefolge das Erschrecklichste des Aller-Erschrecklichsten! Thuet entweder, was diese Gesellschaft will, oder fliehet vor ihr, so weit und so schnell ihr nur immer könnet, sonst könnte es euch Allen gar sehr übel zu statten kommen! denn allmächtig sind alle diese, und der Allmächtige ist unter ihnen! daher gehorchet oder fliehet! aber besser für euch alle ist der Gehorsam, denn die Flucht! denn wohin wollet ihr vor denen fliehen, deren Füße schneller sind denn eure Gedanken?!"

08] Nach diesen Worten nimmt wieder der Martin das Wort und spricht: „Nun, ihr, meine noch immer liebenswürdigsten Freunde! Was wollet ihr nun thun, was sagt euch eure Weisheit nun? Wollet ihr es noch mit uns Allen aufnehmen?"

09] Sagen die Drei: „Wenn so, da sagt uns unsere Weisheit: So aber der, mit dem du streiten möchtest, mächtiger ist als du, da lasse den Kampf; und gibt er dir dann irgend ein Gebot, da gehorche strenge dem, der dir das Gebot gibt! Und siehe, da du in all dieser deiner Gesellschaft mächtiger bist denn wir, so wollen wir dir denn auch gehorchen; und so gebiete uns denn bestimmt, was du willst, daß wir thun sollen!"

10] Spricht der Martin: „So eilet voraus Alle, mit Ausnahme dieser eurer drei Töchter, die bei mir bleiben, und bestellet euer Haus; denn wir werden bei euch einziehen auf eine Weile! Was dann später zu geschehen hat, das wird euch schon jemand Anderer aus dieser meiner großen Gesellschaft kundgeben; denn, wie ich schon ehedem bemerket habe, bin ich der Allergeringste unter diesen Tausenden! Also geschehe es!"

11] Auf diese Worte Martins entfernen sich die Drei, und ziehen über glänzende Fluren auf eine kleine Erhabenheit des Thales, allwo ein großer Tempel sich befindet, zur Wohnung dieser Sonnenmenschen bestimmt, um welchen etwas tiefer liegend kleinere Gebäude stehen, in denen die Kinder erzogen werden.

01] Es bemerken aber die andern Sonnenmenschen, zu deren Familie die drei Jungfrauen gehören, wie eben diese drei sich an Martin klammern und sich nimmer von ihm trennen wollen. Die Sache kommt ihnen bedenklich vor, daher sich denn andere drei Martin nahen, die aber nicht mehr weiblichen, sondern männlichen Geschlechtes sind.

02] Diese drei fragen Martin: »Hoher, Erhabener! Unsere Augen sehen hier, was zu sehen sie nicht gewohnt sind, da dergleichen hier nicht vorkommt. Das ist eine fremde Sache, die nicht in unserer Ordnung haftet; daher fragen wir dich, was dies zu bedeuten hat! Willst du uns diese drei Töchter nehmen? O sage, mit welchem Rechte! Willst du sie zu deinen Weibern? Willst du sie befruchten? Siehe, das kannst du nicht; denn du bist nicht von dieser Welt und bist zudem noch ein Geist, der nicht befruchten kann! Also sage, was bedeutet das? Was hast du mit unseren Töchtern vor?«

03] Spricht Martin zu den auch über alle Maßen schönen drei Männern: »Ihr liebsten, schönsten Freunde, sorgt euch nur um diese drei Töchter nicht! Denn sie sind bei mir in viel besseren Händen denn in den eurigen, die ihr bloß Weisheit, aber in dieser Weisheit ganz entsetzlich wenig Liebe habt! Ich lehre sie nun lieben, und sie fassen die Liebe. Und das ist der Wille des großen Gottes, der in Sich Selbst die allergrößte, höchste und reinste Liebe ist. Ich sage euch, das solltet auch ihr lernen, so würdet ihr auch höherkommen können und nicht stets bleiben auf dieser eurer Welt leiblich und auch geistig. Ich werde diese eure Töchter aufnehmen in mein Haus! Euch aber werde ich nicht aufnehmen, so ihr nicht lieben könnt. Werdet ihr aber auch lieben können, soll sich auch für euch ein Plätzchen finden!«

04] Reden die drei Männer: »Deiner Rede Sinn ist ohne Ordnung, somit ohne Weisheit und sonach für uns nicht faßbar. Rede daher weise, so du mit uns redest! Wohl wissen wir, daß du aus der Gemeinde der Kinder des großen Urgeistes bist. Auch kennen dich unsere höchsten Weisen schon von deinem Planeten aus. Das alles aber ist so lange wertlos bei uns, als wie lange du nicht mit dem Kleide der Weisheit angetan sein wirst. Aus diesem Grunde gebieten wir dir denn auch im Namen der höchsten Weisheit dieser großen Lichtwelt, daß du alsbald diese drei von dir läßt, ansonsten dir ein großes Unheil widerfahren soll, sowie der ganzen großen Schar, die dir folgt! Gehorche, oder wir rufen unsere mächtigsten Geister, daß sie Hand an euch legen sollen!«

05] Spricht Martin: »Oho, nur nicht gar zu hitzig, meine allerschönsten, liebsten Freunde! Seht mich an - unter allen diesen vielen Brüdern und Schwestern, die mich hier geleiten und Genossen meines Hauses sind, bin ich sicher der schwächste. Aber gegen euch habe ich dennoch so viel Kraft, daß ich euch bloß mit meinem schwächsten Gedanken so zerschmeißen könnte, wie ein großer Sturm zerstreut den Staub! Daher zieht ab mit euren lächerlichen Drohungen, sonst lege am Ende gar ich selbst die Hand an euch und eure allmächtig sein sollenden höchst weisen Geister! Ihr sollt aus mir sogleich einen solchen Ernst erstrahlen sehen, daß euch allen darob sehr fiebrig zumute werden soll! Also kehrt euch nur gutwillig um, sonst werde ich sogleich mit euch ganz anders zu reden anfangen!«

06] Die drei Sonnenmänner strecken ihre Hände in die Höhe und rufen ihre Geister. Aber diese erwidern aus einer Wolke:

07] »Dieser Gesellschaft können wir nichts anhaben, denn wir verspüren in ihrem Gefolge das Schrecklichste des Allerschrecklichsten! Tut entweder, was diese Gesellschaft will oder flieht vor ihr, so weit und schnell ihr nur immer könnt, sonst könnte es euch allen gar sehr übel zustatten kommen. Denn allmächtig sind alle diese, und der Allmächtigste ist unter ihnen! Daher gehorcht oder flieht; besser aber ist für euch der Gehorsam denn die Flucht! Denn wohin wollt ihr vor denen fliehen, deren Füße schneller sind denn eure Gedanken?«


08] Nach diesen Worten nimmt wieder Martin das Wort und spricht: »Nun, ihr meine noch immer liebenswürdigsten, schönsten Freunde, was wollt ihr nun tun, was sagt euch eure Weisheit nun? Wollt ihr es noch mit uns allen aufnehmen?«

09] Sagen die drei: »Wenn so, da sagt unsere Weisheit: 'So aber der mit dem du streiten möchtest, mächtiger ist als du, da laß den Kampf. Und gibt er dir dann irgendein Gebot, da gehorche strenge dem, der das Gebot gibt!' Siehe, da du in dieser deiner Gesellschaft mächtiger bist denn wir, so wollen wir dir denn auch gehorchen. So gebiete uns denn, was du willst!«

10] Spricht Martin: »So eilt voraus alle, mit Ausnahme eurer drei Töchter, die bei mir bleiben, und bestellt euer Haus; denn wir werden bei euch einziehen auf eine Weile! Was dann später zu geschehen hat, wird euch schon Jemand Anderer aus dieser meiner großen Gesellschaft kundgeben; denn, wie ich schon bemerkt habe, bin ich der Allergeringste unter diesen Tausenden! - Also geschehe es!«

11] Auf diese Worte Martins entfernen sich die drei und ziehen über glänzende Fluren auf eine kleine Erhabenheit des Tales, wo sich ein großer Tempel befindet, zur Wohnung dieser Sonnenmenschen bestimmt. Um diesen stehen etwas tiefer liegend kleinere Gebäude, in denen die Kinder erzogen werden.

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